Energiegipfel Nordrhein 2022

Gemeinsam durch die Krise

Erst die Corona-Pandemie, jetzt der Krieg in der Ukraine und dessen Folgen – so allumfassende Krisen stellen einen enormen Stresstest für viele Bereiche des gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Lebens dar. Und die Folgeprobleme setzen längst nicht mehr nur die energieintensiven Industrien und Unternehmen im Beschäftigungsbereich der IGBCE unter Druck. Auch unter deren Beschäftigten und Mitgliedern wachsen die Sorgen zunehmend. 

Landesbezirksleiter Frank Löllgen spricht auf dem Energiegipfel 2022 in Nordrhein

Landesbezirksleiter Frank Löllgen spricht auf dem Energiegipfel 2022 in Nordrhein

Foto: © Leo Kölzer

Mit der Kampagne "Zeitenwende gestalten", präsentiert sich die IGBCE als konstruktiver und starker Partner in der Energiekrise und zeigt einmal mehr, dass sie ihren Mitgliedern auch in schwierigen Zeiten zur Seite steht, bietet neue Serviceangebote und ging mit starken Argumenten in die Tarifrunden der Chemie- und Papierindustrie. Im Rahmen der Kampagne hat der Landesbezirk Nordrhein seine Betriebsräte zu einem sogenannten Energiegipfel eingeladen. "Damit wollen wir unsere Kolleg*innen in diesen schwierigen Zeiten noch besser unterstützen und Einfluss auf die Politik nehmen", sagte Landesbezirksleiter Frank Löllgen.

Nach Vorträgen von Löllgen und Karin Erhard, Mitglied des geschäftsführenden Hauptvorstands der IGBCE, stand eine gemeinsame Diskussionsrunde auf der Tagesordnung. Mit Blick auf die steigenden Energie- und Gaspreise ging es dabei um die aktuelle Situation in den Branchen der IGBCE. Zahlreiche Teilnehmende berichteten von zum Teil besorgniserregenden betrieblichen Schwierigkeiten. "Unser Problem ist allerdings nicht die Gasmangellage, sondern die gesamte Wertschöpfungskette«, sagte einer, "wir haben erhebliche Probleme im Absatzmarkt, die Nachfrage ist extrem eingebrochen und auch die Energiekrise hat uns voll getroffen", ein anderer. In Bezug auf die angespannte Situation in den Betrieben machte Frank Löllgen unmissverständlich klar: "Unser Kernziel ist der Erhalt von Arbeitsplätzen und industrieller Wertschöpfung."

Karin Erhard bezeichnete die Lage in Deutschland als "sehr fragiles System". Für Themen wie Digitalisierung und demografischer Wandel bedürfe es nach wie vor Aufmerksamkeit. Mit der Vielzahl an Krisen entstehe jedoch das Gefühl, für andere Themen sei kein Platz. "Mit einer Vielzahl pragmatischer Lösungen ist uns auf Bundesebene gelungen, flächendeckend für Entlastungen zu sorgen, die auch dank der IGBCE und Michael Vassiliadis vor finanzieller Überforderung schützen."