Ticker KW 13/2024

Für gute Tarifverträge

Das Frühjahr 2024 steht im Zeichen von Tarifverhandlungen für die Beschäftigten in den IGBCE-Branchen. Aktuell läuft bereits die Runde für die Zementindustrie. Im Mai folgt die Chemietarifrunde.

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Foto: © IGBCE

Mehr tariflicher Schutz für IGBCE-Mitglieder, eine Modernisierung des Bundesentgelttarifvertrags sowie eine Erhöhung der Entgelte um 6 bis 7 Prozent, lautete die Empfehlung IGBCE-Hauptvorstands zur Chemietarifrunde 2024. Diese wurde nun in den Bezirken und Betrieben diskutiert. „Dies ist eine Forderungsempfehlung mit Maß und Mitte“, sagte IGBCE-Tarifvorstand und Chemie-Verhandlungsführer Oliver Heinrich. Es sei gelungen, zweierlei einzupreisen: die in Teilbereichen der Industrie schwierige wirtschaftliche Lage ebenso wie die spürbaren Reallohnverluste der Beschäftigten.

Wege zum Ausgleich
Der IGBCE-Empfehlung liegt zugrunde, dass in der Chemischen Industrie ein Teil der gestiegenen Inflation der vergangenen Zeit frühzeitig ausgeglichen wurde. Denn die IGBCE war eine der ersten Gewerkschaften, die die Inflationsausgleichsprämie verhandelt hat. 2024 steht daher unter einem anderen Zeichen als bei vergleichbaren Auseinandersetzungen in anderen Branchen. Hauptaugenmerk bleibt dennoch die spürbare Verbesserung der finanziellen Situation bei den Beschäftigten, wie Oliver Heinrich betont: „Reallohnverluste in dieser
Leitindustrie werden wir nicht akzeptieren.“
Viele Kolleg*innen unterstützen die Forderungen, weil sie um ihren Arbeitsplatz fürchten und daher den geforderten Kündigungsschutz für IGBCE-Mitglieder begrüßen. Andere empfinden die Entgelterhöhung als zu gering. Klar ist: Die IGBCE verhandelt im Sinne der Beschäftigten, um das Beste für sie zu erreichen.
Am 10. April wird die endgültige Forderung zur Tarifrunde beschlossen. Direkt danach starten regionale Verhandlungen bevor ab dem 15. Mai die erste Bundestarifverhandlung in Teistungen bei Göttingen beginnt.


Zähes Ringen bei Zementtarifrunde
Für die knapp 2.000 Beschäftigten in der Zementindustrie Nordwestdeutschlands gab es bereits zwei Verhandlungen für einen neuen Tarifvertrag. Die erste scheiterte daran, dass die Arbeitgeberseite überhaupt kein Angebot vorlegte. Bei der zweiten Verhandlungsrunde lag das Angebot so weit weg von den Vorstellungen der Tarifkommission, dass eine Einigung ebenfalls unmöglich blieb. In der Folge startete die IGBCE flächendeckende Aktionen in den Betrieben. Im Bezirk Hannover nahmen Kolleg*innen bei Holcim und HeidelbergCement daran teil (Fotos). Sie machten deutlich, für eine ordentliche Erhöhung der Entgelte auch weiterhin auf die Straße zu gehen – unter dem Motto: „Wir wehren uns!“

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