IGBCE Bezirk Nürnberg

Evangelischer Kirchentag 2023 in Nürnberg

Beim diesjährigen Kirchentag in Nürnberg präsentierte sich die IGBCE mit einem Stand im Messezentrum auf dem „Markt der Möglichkeiten“.  Dieser Markt stand für neue Kontakte, Visionen und Ideen, die Mut zur Veränderung eines Arbeitsprozesses machen. Wie kann Arbeit in der Zukunft sozial, ökologisch und gerecht gestaltet werden? Was sind die globalen Herausforderungen? Wie sieht die Bildung der Zukunft aus? Wer legt die Regeln für New Work fest? Welche Rolle spielen die Medien?

Los ging es um 10.00 Uhr am Stand der IG BCE, den Marty Falk/Fachsekretär Abt. Junge Generation/Ausbildung vom Hauptvorstand der IG BCE in Hannover bereits mit Give-aways und Informationsmaterial zur Gewerkschaftsarbeit bestückt hatte. Unterstützt wurde er von Nürnberger IG BCE Kollegen/innen aus dem haupt- und ehrenamtlichen Bereich (Sabrina Emrich, Heike Hartmann, Bianca Zahn, Corina Philipp und Patrick Gasper).

Erster Gast des Tages war ein blinder Mann mit seinem Blindenhund. Er erzählte uns vom Betrieb in dem seine Tochter arbeitet. Umgehend nach dem Ausstieg des Unternehmens aus der Tarifbindung, wurden das Weihnachtsgeld und nach und nach sonstige Vergünstigungen gestrichen. Schnell entstand ein reger Gedankenaustausch hinsichtlich der Wichtigkeit von Gewerkschaftsarbeit. An Rande haben wir noch gelernt, dass sich eine Blindenhundausbildung auf rund 37.000 EUR (!) beläuft.

Nachdem die Gadgets der IG BCE großen Anklang bei jugendlichen Kirchentagsbesuchern fanden, herrschte stets reger Andrang am Stand. Eine junge Frau, die derzeit in einem großen Industriebetrieb mit Tarifbindung arbeitet, berichtete uns von den dortigen Arbeitsbedingungen. So hat der Betriebsrat mit gewerkschaftlicher Unterstützung eine gute Überstundenregelung ausgehandelt. Der jungen Frau war die Wichtigkeit gewerkschaftlicher Arbeit in einem Unternehmen wohl bewusst.

Wir waren beeindruckt vom Engagement und den beruflichen Plänen der Jugendlichen: „Ärzte ohne Grenzen“, „Rechtsanwältin“, Masterstudium in China“, „Laborant“, „Landmaschinenmechaniker“, „Architektin für Gartenbau“, „Lehrer“, lauteten u.a. die Berufswünsche. Unsererseits haben wir immer wieder die Wichtigkeit von betrieblicher Mitbestimmung betont. Als Beispiel diente uns die Twitter-Übernahme von Elon Musk und die damit einhergehende Kündigungspraxis in den USA.  Per eMail erhielten die Mitarbeiter die Information, dass sie am Folgetag nicht mehr an ihrem Arbeitsplatz erscheinen müssten. In Deutschland ist ein derartiges Vorgehen undenkbar, dank eines Betriebsverfassungsgesetzes und Menschen, die dafür eintreten. Betriebliche Mitbestimmung ist kein Selbstläufer!

Impressionen

Höhepunkt des Tages war zweifellos der Besuch von Lars Katzmarek, einem jungen und sehr inspirierenden Mann aus der Lausitz. Lars kämpft seit Jahren um industrielle Beschäftigung und thematisiert Zukunftsperspektiven in einer -nach dem Kohleausstieg – stark gebeutelten und strukturschwachen Region.

 Es geht ihm darum, seine Heimatregion zu stärken damit junge Menschen eine Perspektive haben und nicht in andere Bundesländer abwandern.  Diesem Ziel widmet sich Lars als Betriebsrat, IG BCE-Gewerkschafter, als Musiker und begeistertes Mitglied zur Erhaltung der deutschen Bergbaureviere. Lars war zu einer Podiumsdiskussion eingeladen und gab zudem eine Kostprobe seines Talentes als Rapper.  Neugierig geworden? Auf https://junge-lausitz erfahrt ihr mehr über Lars und dessen tolle Initiativen.

Die Begegnungen am Stand der IG BCE waren durchweg positiv, inspirierend und erfüllend. 

                                                                                                                                                                                                 (Heike Hartmann)

In zwei Jahren findet der Kirchtag in Hannover statt.

Liebe Kollegen/innen vom Hauptvorstand, falls wieder ein Stand der IG BCE geplant ist, sind wir - aus dem Bezirk Nürnberg – gerne wieder mit dabei!

Herzliche Grüße

euer Bezirksteam Nürnberg