Organisationsleben

Erste digitale Bezirksdelegiertenkonferenz im IG BCE-Landesbezirk Nord

Unter dem Titel MIT.MUT.MACHEN veranstaltete der IG-BCE-Bezirk Oldenburg am 20.02.2021 in Wilhelmshaven die erste Bezirksdelegiertenkonferenz im Landesbezirk Nord. In den kommenden Wochen folgen die übrigen Nord-Bezirke.

Bezirksdelegiertenkonferenz 2021 (1)
Foto: © IG BCE Oldenburg

Die Bezirks- und Landesbezirksdelegiertenkonferenzen führen alle vier Jahre zum Gewerkschaftskongress, der dieses Jahr im Oktober stattfindet. Damit die IG BCE und ihre demokratischen Strukturen handlungsfähig bleiben, sei es wichtig, dass die Konferenzen auch unter Corona-Bedingungen stattfinden, so Bezirksleiter Alexander Oyen. Denn „Gewerkschaft kann auch digital.“ Daher hat die IG BCE-Hauptverwaltung in Hannover ein Konzept entwickelt, mit dem die Bezirke bei der technischen Durchführung der Konferenzen unterstützt werden. Die Umsetzung erfolgt durch Technikteams, die mit dem kompletten Equipment ausgestattet in die Bezirke fahren und die technische Durchführung der Konferenzen übernehmen.

Im Bezirk Oldenburg haben 75 Delegierte, Ersatzdelegierte und Gäste an der Online-Bezirksdelegiertenkonferenz teilgenommen. Die Delegierten haben über Anträge abgestimmt, den Bezirksvorstand sowie Delegierte für die Landesbezirkskonferenz am 29. und 30. Mai und den Gewerkschaftskongress gewählt. Dass die Digitalisierung in der IG BCE „kein Fremdwort, sondern Fakt“ ist, unterstrich Ralf Becker, Leiter des Landesbezirks Nord, in seinem virtuellen Redebeitrag und rief dazu auf, die Digitalisierung auch in den Betrieben mitzugestalten. Dem Bezirk Oldenburg bescheinigte er eine gute digitale Präsenz: Seit einem Jahr informiert und kommuniziert die IG BCE hier mit ihren Mitgliedern über einen eigenen YouTube-Kanal und Telegram-Gruppe. Vertrauensleute- und Betriebsräte-Treffen finden regelmäßig in digitaler Form statt. Auch bewegte Pausen bietet das Bezirksteam online an. Bezirksleiter Alexander Oyen rief dazu auf, nicht in der Beschäftigung mit den Folgen der Corona-Pandemie zu verharren: „Wir müssen unseren Blick auf drängende Zukunftsfragen wie die Energiepolitik richten und uns dazu positionieren.“ Denn wichtige Branchen der Region stehen vor großen Transformationsprozessen.

Die gute Zusammenarbeit von Gewerkschaft und Politik an diesen Zukunftsfragen begrüßt Niedersachsens Wirtschaftsminister Olaf Lies (SPD) in seiner Rede im Konferenzzentrum vor Ort und plädiert für das Zusammenwirken von Arbeit, sozialer Verantwortung und Klimaschutz. „Wir müssen jetzt enorme Investitionen in die Zukunft tätigen. Jetzt ist die Zeit, um Klimaschutz als Chance zu begreifen, staatliche Investitionen in dem Umbau hin zu einer klimaneutralen Wirtschaft zu realisieren und gute tarifliche bezahlte Arbeit mit einer starken Mitbestimmung als Grundvoraussetzung festzuschreiben“, sagte Olaf Lies. Für die Region sieht er enorme Chancen. „Wir sind mitten in der fünften industriellen Revolution: Der Umbau zur klimaneutralen Wirtschaft.“ Dabei verweist er auf die Standortvorteile der Region beim Ausbau erneuerbarer Energien und beim Einstieg in die Wasserstoffproduktion.

Für die kommende Dekade sieht Ralf Sikorski, stellvertretender Vorsitzender der IG BCE, neben der ökologischen und technologischen auch politische Veränderungsprozesse auf die Arbeitnehmer*nnen und die IG BCE zukommen. Das Grünbuch „Perspektive 2030+“ solle dazu anregen, über diese Fragen zu diskutieren und gemeinsam Antworten zu entwickeln. „Trotz aller Veränderungen lassen wir uns nicht den Mut nehmen. Auch zukünftig wollen wir eine starke Rolle als Gewerkschaft einnehmen“, verspricht Ralf Sikorski.

Am Ende der Veranstaltung war der Bezirksleiter trotz der Einschränkungen zufrieden. „Wir hatten spannende Debatten, gute Referent*innen und auch die Technik hat einwandfrei funktioniert“, resümiert Alexander Oyen. Allein das Gespräch zwischendurch bei einer Tasse Kaffee habe ihm gefehlt.