Bezirk Kassel

Eiskalt erwischt - Wie geht es weiter mit Wintershall Dea?

Der 21. Dezember 2023 wird sich für immer in das Gedächtnis aller betroffenen Menschen einbrennen. An diesem Tag wurde das Ende der Geschichte der Wintershall Dea eingeläutet.

Politische Mittagspause Wintershall Dea
Foto: © Alexander Heidelberg

Auch wenn die BASF schon seit 2018 eine beabsichtigte Trennung von der Gas- und Öl-Sparte bekannt gegeben hatte, war die Art und Weise der Bekanntgabe des Endes der langjährigen Beziehungen schockierend. Das haben Beschäftigte und Unternehmen nach über 50 Jahren einer sehr erfolgreichen gemeinsamen Geschichte nicht verdient.

Weiterführung des E&P-Geschäftes ohne Russland-Bezug und das Ende der Führung des internationalen Geschäftes aus Deutschland heraus

Wenn man dem Deal überhaupt etwas Positives abgewinnen will, ist es die Sicherstellung der Produktions­standorte von Gas und Öl in Deutschland und deren Arbeitsplätze. Diese werden wir in der Zukunft selbstverständlich als Tarifvertragspartei weiterhin begleiten. Wir sind überzeugt, dass die Welt auch weiterhin nicht ohne fossile Energieträger auskommen wird.

Das internationale Geschäft der Wintershall Dea wird nach der Übernahme allerdings nicht mehr von Deutschland aus gesteuert, sondern künftig von Harbour Energy aus Großbritannien. Damit sollen die Verwaltungstätigkeiten der Wintershall Dea AG, die keinen Russland-Bezug haben, eingestellt werden. Nach über 130 Jahren wird die Ära des einzigen unabhängigen deutschen Gas- und Ölunternehmens im internationalen Geschäft zu Ende gehen. Welche Funktionen und Dienstleistungen in welchem Umfang dann noch von Harbour Energy von den heutigen Beschäftigten der Hauptverwaltungen benötigt werden, wird in den kommenden Wochen und Monaten zu eruieren sein. Ebenfalls muss die Struktur der Verwaltung des Geschäftes mit Russland-Bezug festgelegt und die Arbeitsbedingungen sichergestellt werden. In beiden Bereichen drohen fatale Folgen für die Standorte Kassel und Hamburg.

Soziale Verantwortung der BASF und Letter One eingefordert

Dass den Hauptverwaltungssitzen von Wintershall Dea AG in Kassel und Hamburg nun die Schließ­ung droht, ist für die 850 Beschäftigten ein harter Schlag. Für uns ist klar, dass BASF und Letter One in der sozialen Verantwortung für die von der Schließung betroffenen Menschen stehen. Gerade BASF ist das den Beschäftigten nach mehr als 50 Jahren Partnerschaft schuldig.

Die aktuelle Situation ist vor allem durch Unklarheiten und damit verbundenen Sorgen und Ängsten verbunden. Diese sind begründet und nachvollziehbar. Klar ist: Wir werden uns für unsere Mitglieder einsetzen!