Schuh- und Sportartikelindustrie

DAX-Konzern Adidas verweigert Verhandlungen zum tariflichen Inflationsgeld

Die IGBCE will für die Adidas-Beschäftigten mittels eines firmenbezogenen Verbandstarifvertrags die Zahlung des tariflichen Inflationsgeldes in Höhe von 3000 Euro mit dem Bundesverband der Schuh- und Lederwarenindustrie verhandeln. Das lehnt der Verband jedoch ab.

Adidas Schuh
Foto: © Adidas

 „Adidas zeigt uns die kalte Schulter und weigert sich, mit uns in Verhandlungen über das tarifliche Inflationsgeld in Höhe von 3000 Euro einzusteigen“, ist Frieder Weißenborn, Verhandlungsführer der IGBCE, empört. Damit breche das Unternehmen einen sozialpolitischen Konsens auf, Sozialpartnerschaft im Tarifgeschäft sehe anders aus. Weißenborn betont: „Die Beschäftigten verdienen und brauchen jetzt schnell Entlastung, um die gestiegenen Energiekosten bewältigen zu können. 3000 Euro werden woanders auch vom Mittelstand aufgebracht!“

Zusätzlich will die IGBCE das Vorziehen der diesjährigen Tarifrunde für die Schuh- und Sportartikelindustrie durchsetzen, um die Beschäftigten schneller von den hohen Lebenshaltungskosten zu entlasten. Auch das lehnt der Verband ab. Regulär läuft der Tarifvertrag noch bis zum 31. Juli 2023.

Der DAX-Konzern Adidas fällt unter den Flächentarifvertrag der Schuh- und Sportartikelindustrie. Die 8000 Adidas-Beschäftigten machen den Großteil der 13.000 Beschäftigten der Branche aus. Sie arbeiten sowohl in der Zentrale in Herzogenaurach, als auch in den Logistikzentren in Bayern und im niedersächsischen Rieste sowie in den Adidas-Stores.

Adidas hatte seine Prognosen im vergangenen Jahr mehrmals senken müssten. Unter anderem, weil der Konzern nach antisemitischen Äußerungen von Kayne West die Zusammenarbeit mit dem Rapper beendet hatte. Dennoch stieg der währungsbereinigte Umsatz im dritten Quartal 2022 des Unternehmens um vier Prozent. Für das Jahr 2023 erwartet der Konzern erneut starke Gewinnsteigerungen.