Ticker KW 17/2024

Damit die Chemie stimmt

Bereits jetzt zeichnet sich ab: Die Tarifrunde Chemie 2024 wird zäh. Aus der ersten regionalen Tarifrunde für den Landesbezirk Nord wurde ein klares Verweigerungssignal der Arbeitgeber gesendet.

Bild Ticker KW 17 2024
Foto: © IGBCE

Die regionalen Tarifverhandlungen der IGBCE sind bisher ohne Ergebnis geblieben. Auch am 23. April während der ersten Verhandlung im IGBCE-Landesbezirk Nord wurde klar, dass die IGBCE und die Arbeitgeber auf einer unterschiedlichen Grundlage argumentieren.
Schon bei der ersten Forderung stellten sich die Arbeitgeber quer: Die IGBCE fordert eine Erhöhung der Einkommen um sieben Prozent und damit die Rückkehr zum Status Quo bei den Reallöhnen. Dass es – wie die Arbeitgeber sagen – nichts zu verteilen gibt, stimmt nicht.

Vorbereitung auf harte Verhandlungen
„Die nächste Tarifrunde wird spannend, denn wir werden keinen Tarifvertrag ohne eine deutliche Entgelterhöhung unterschreiben“, erklärte Ralf Becker, der IGBCE-Landesbezirksleiter Nord, nach der ergebnislosen Verhandlungsrunde für die rund 86.000 Beschäftigten der Chemie-Industrie in Norddeutschland.
Auch den weiteren IGBCE-Forderungen stehen die Arbeitgeber bisher kritisch gegenüber: tarifliche Regelungen zur Wertschätzung und Besserstellung von IGBCE-Mitgliedern gegenüber Nichtmitgliedern sowie eine Modernisierung der Regelungen rund um den Bundesentgelttarifvertrag. Denn hier liegt ein erheblicher Modernisierungsstau vor. „Wir haben einen Acht-Punkte-Plan für mehr Fairness, bessere Aufstiegschancen und weniger Bürokratie entwickelt“, so der IGBCE-Verhandlungsführer Oliver Heinrich. Der Bundesentgelttarifvertrag und der Entgeltgruppenkatalog stammen aus dem Jahr 1987 und müssen dringend aktualisiert werden.
Bereits jetzt deutet sich an: Es werden harte Verhandlungen. Und es wird die Stimmgewalt der IGBCE-Mitglieder brauchen, um diese positiv zu gestalten. Ab dem 14. Mai wird auf Bundesebene verhandelt.

Weitere Informationen