Bereits jetzt zeichnet sich ab: Die Tarifrunde Chemie 2024 wird zäh. Aus der ersten regionalen Tarifrunde für den Landesbezirk Nord wurde ein klares Verweigerungssignal der Arbeitgeber gesendet.
Die regionalen Tarifverhandlungen der IGBCE sind bisher ohne Ergebnis geblieben. Auch am 23. April während der ersten Verhandlung im IGBCE-Landesbezirk Nord wurde klar, dass die IGBCE und die Arbeitgeber auf einer unterschiedlichen Grundlage argumentieren.
Schon bei der ersten Forderung stellten sich die Arbeitgeber quer: Die IGBCE fordert eine Erhöhung der Einkommen um sieben Prozent und damit die Rückkehr zum Status Quo bei den Reallöhnen. Dass es – wie die Arbeitgeber sagen – nichts zu verteilen gibt, stimmt nicht.
Vorbereitung auf harte Verhandlungen
„Die nächste Tarifrunde wird spannend, denn wir werden keinen Tarifvertrag ohne eine deutliche Entgelterhöhung unterschreiben“, erklärte Ralf Becker, der IGBCE-Landesbezirksleiter Nord, nach der ergebnislosen Verhandlungsrunde für die rund 86.000 Beschäftigten der Chemie-Industrie in Norddeutschland.
Auch den weiteren IGBCE-Forderungen stehen die Arbeitgeber bisher kritisch gegenüber: tarifliche Regelungen zur Wertschätzung und Besserstellung von IGBCE-Mitgliedern gegenüber Nichtmitgliedern sowie eine Modernisierung der Regelungen rund um den Bundesentgelttarifvertrag. Denn hier liegt ein erheblicher Modernisierungsstau vor. „Wir haben einen Acht-Punkte-Plan für mehr Fairness, bessere Aufstiegschancen und weniger Bürokratie entwickelt“, so der IGBCE-Verhandlungsführer Oliver Heinrich. Der Bundesentgelttarifvertrag und der Entgeltgruppenkatalog stammen aus dem Jahr 1987 und müssen dringend aktualisiert werden.
Bereits jetzt deutet sich an: Es werden harte Verhandlungen. Und es wird die Stimmgewalt der IGBCE-Mitglieder brauchen, um diese positiv zu gestalten. Ab dem 14. Mai wird auf Bundesebene verhandelt.