Conti MGW

Conti-Kahlschlag in Südniedersachsen

Am 26. und 27. Juni 2023 informieren Betriebsrat und IGBCE ihre Kollegin­nen und Kollegen an den ContiTech Standorten Oedelsheim und Hann. Münden in Betriebsversammlungen über das dreifache Conti-Missma­nagement, das hinter der jüngst angekündigten Werkschließung in 0edelsheim steht. Am Northeimer ContiTech Standort hält das Manage­ment unverändert am geplanten Kahlschlag fest. Hier von einem ,,Trans­formationsprozess auf gutem Weg" zu sprechen, weist die IGBCE scharf zurück.


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Foto: © IGBCE

   

Mit Kopfschütteln nimmt die IGBCE in Südniedersachsen die Pressemitteilung des Conti-Konzerns am vergangenen Donnerstag, den 22. Juni 2023 zur Kennt­nis. Darin heißt es: ,,Transformation an deutschen Standorten auf gutem Weg". Das Gegenteil ist richtig: Für die Conti-Beschäftigten in Südniedersach­sen bleiben die Pläne ein katastrophaler Kahlschlag ohne Zukunftsperspekti­ven.

Es ist ein dreifaches Missmanagement, das hinter der jüngst verkündeten Werkschließung in Oedelsheim steht:

  1. Seit etwa 10 Jahren weisen Betriebsrat und IGBCE das ContiTech MGW Standort-Management (in HMÜ/OED) auf geschönte Berichte, auf Prob­leme, die unter den Teppich gekehrt werden, und auf fehlende Investitio­nen hin. Spätestens mit dem Dieselskandal war allen klar, dass neue Zu­kunftsperspektiven für den Standort hätten entwickelt werden müssen. Doch das Gegenteil war der Fall: Die Abhängigkeit vom Verbrennungsmo­tor wurde sogar noch weiter erhöht. Das (nun boomende) Industriegeschäft wurde in Oedelsheim dicht gemacht.
  2. Als es schon zu spät war, entschied das ContiTech-Management den Hann. Mündener Werksteil zu schließen und den Oedelsheimer Werksteil auszu­bauen. Etwa ein Jahr lang wurde dementsprechend insb. die Hann. Münde­ner Belegschaft mithilfe von Aufhebungsverträgen ausgedünnt. Viele ver­ließen das Unternehmen. Bei näherem Hinsehen zeigte sich allerdings, dass die Pläne für Oedelsheim viel zu hohe Investitionen in ein mittelfristig aus­laufendes Verbrennermotoren-Geschäft erforderten. Um den Schaden zu begrenzen, vollzog man eine 180-Grad-Wende und reduzierte die Investiti­onsbedarfe, indem nun der Hann. Mündener Werksteil kurzfristig gestärkt wird.
  3. Doch die nächste Beschäftigungskrise in Hann. Münden ist bereits vorpro­grammiert: Mithilfe externer Wirtschaftsberater hat die IGBCE in den ver­gangenen Monaten die MFS-Restrukturierungspläne auf den Prüfstand ge­stellt und Alternativvorschläge gemacht. Wenn es nicht gelingt, belastbare Zukunftsperspektiven für die Hann. Mündener und Northeimer MFS-Stand­orte zu entwickelt, ist die nächste Krise vorprogrammiert. Aus diesem Grund ist die Bekanntgabe, nun doch Oedelsheim zu schließen, leider keine gute Nachricht für die Hann. Mündener Belegschaft, deren Standort vorerst erhalten zu bleiben scheint. ContiTech MGW Oedelsheim