LB Baden-Württemberg

Chemiegewerkschaft IGBCE stellt sich der Transformation im Land

Die Chemie-Sozialpartner in Baden-Württemberg diskutierten heute (20. November), wie sich die Transformation in der chemischen Industrie im Land auf die Branche und vor allem auf die Beschäftigten auswirkt. Im Fokus steht dabei das Thema Aus- und Weiterbildung, aber auch die Sozialpartnerschaft zwischen Gewerkschaft und Arbeitgeberverband.

Foto SPT Chemie 20 November

Bild: Rund 70 Gäste, darunter viele Betriebsrät*innen, diskutierten die Transformation in der Chemieindustrie Baden-Württemberg.

Foto: © IGBCE

Catharina Clay, IGBCE-Landesbezirksleiterin Baden-Württemberg: „Nur durch eine gelebte Mitbestimmung können wir die Herausforderungen der Transformation bewältigen, Mitarbeiter qualifizieren und die langfristige Beschäftigungssicherheit in Deutschland gewährleisten.“


Gestalt angenommen hat das zwischen den Chemie-Sozialpartnern vereinbarte, zunächst befristete Projekt der Qualifikation zum/zur Weiterbildungsmentor*in. Hier werden Vertrauensleute der IGBCE zu Weiterbildungsmentor*innen ausgebildet. „So wollen wir unsere Kolleg*innen dazu befähigen, andere Beschäftigte – insbesondere mit negativen Bildungserfahrungen – zur Teilnahme an Weiterbildungsmaßnahmen zu motivieren und zu unterstützen“, schildert Mathias Voigt, Projektleiter beim Qualifizierungsförderwerk Chemie (QFC), ein wichtiges Ziel. „Die Mentor*innen sollen dann innerbetriebliche, niederschwellige und arbeitsplatzbezogene Unterstützungsangebote aufbauen.“ Betriebsinterne Beratungs- und Begleitungskompetenzen sollen die Weiterbildungsbereitschaft steigern.


Auch die Chemieindustrie hat mit dem Fachkräftemangel, resultierend aus geburtenschwächeren Jahrgängen, zu kämpfen. Betriebsratsgremien stehen vor der Herausforderung, den Personalbedarf für die Produktionsabläufe langfristig zu sichern – und frühzeitig fachkundige Mitarbeiter*innen auszubilden. Dabei beschreiten sie auch neue Wege im Ausbildungsmarketing. Hierzu berichtet Tobias Ganz, Betriebsratsvorsitzender Miro Mineraloelraffinerie Oberrhein, Karlsruhe: „Wir setzen auf soziale Netzwerke, die für die jungen Menschen eine große Bedeutung haben. In unserem Youtube-Kanal wirken Azubis beim Content mit, Instagram begleiten wir mit Postings und Werbung“, berichtet er. Inzwischen nutzen auch ganze Schulklassen einen Besuch der Raffinerie, um Hilfen zur Berufsorientierung und Informationen über die dortigen Ausbildungsberufe zu erhalten.