Delegation des Bezirksvorstands beim Bayerischer Mitbestimmungspreis 2023

Bayerischer Mitbestimmungspreis 2023

Ministerpräsident Söder und DGB-Vorsitzender Stiedl würdigen Engagement von bayerischen Betriebs- und Personalrät*innen

Tag für Tag kämpfen zehntausende Betriebs- und Personalrätinnen und -räte in den bayerischen Betrieben und Verwaltungen für gute Arbeitsbedingungen. Darüber hinaus schauen sie vorausschauend auf die Herausforderungen der Zukunft von Transformation und Klimawandel und finden immer wieder kreative und innovative Lösungen für die Probleme der Beschäftigten. So geht es auch den zahlreichen Betriebsratsgremien im IGBCE Bezirk München, die sich ins Besondere den Branchen Chemie, Pharma, Papier, Kunststoff und Glas für die Interessen der Arbeitnehmer*innen einsetzen. Sie leben vor, wie wichtig Demokratie in der Arbeitswelt ist. Das Engagement von Betriebs- und Personalräten, Schwerbehindertenvertretungen sowie Jugend- und Auszubildendenvertretungen wird jedoch oftmals viel zu wenig gewürdigt und findet in der öffentlichen Wahrnehmung kaum statt

Mitbestimmungspreis

Ministerpräsident Söder mit DGB Chef Stiedl und den geehrten Betriebsrät*innen von Fendt

Foto: © IGBCE

Aus diesem Grund war eine Delegation des Münchner Bezirksvorstands bei der Verleihung des diesjährigen Bayerischen Mitbestimmungspreises in der Staatskanzlei zu Gast. Betriebsräte zahlreicher Betriebe waren bei der eindrucksvollen Veranstaltung dabei. In diesem Jahr vergab der DGB Bayern erstmals unter der Schirmherrschaft des Bayerischen Ministerpräsidenten Dr. Markus Söder den Bayerischen Mitbestimmungspreis.

Im Rahmen einer feierlichen Preisverleihung im Kuppelsaal der Bayerischen Staatskanzlei hat der DGB Bayern heute unter der Schirmherrschaft des Bayerischen Ministerpräsidenten Markus Söder erstmals den Bayerischen Mitbestimmungspreis für das Engagement und die erfolgreiche Arbeit von Mitbestimmungsgremien in Betrieb und Verwaltung verliehen.

Der Preis geht dieses Jahr an den Betriebsrat der AGCO GmbH (früher Fendt Traktoren) für ihre innovativen Betriebs- und Konzernbetriebsvereinbarungen zum Thema „Zukunftssicherung“. Diese stärken auf besondere Weise die Mitbestimmungsrechte des Betriebsrates in der Transformation, unter anderem mit Verabredungen zur Qualifizierung und Beschäftigungssicherung im Unternehmen.

Bernhard Stiedl, Vorsitzender des DGB Bayern, würdigte den Preisträger stellvertretend für engagierte Vertreterinnen und Vertreter aller Mitbestimmungsgremien: „Ihr habt das Ohr an der Belegschaft, ihr schützt die einzelnen Beschäftigten und verbessert damit ganz konkret die Arbeits- und Lebensverhältnisse eurer Kolleginnen und Kollegen. Das ist gelebte Solidarität am Arbeitsplatz.“

In seiner Laudatio sagte Ministerpräsident Dr. Markus Söder: „Premiere im Freistaat! Eine moderne Arbeitswelt braucht innovative Betriebsräte. Diese zeichnen wir mit dem neuen Preis aus. Unternehmen leben von ihren Mitarbeitern, soziale Marktwirtschaft lebt von der Mitbestimmung. Sie sichert auch den sozialen Frieden und die Demokratie. Der erste Preisträger ist die AGCO GmbH mit dem Traktorenhersteller Fendt in Marktoberdorf. Fendt kennt in Bayern jedes Kind, das Unternehmen aus dem Allgäu ist inzwischen der Inbegriff des Smart Farming. Den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern herzlichen Glückwunsch zur Auszeichnung! Und vielen Dank an den DGB Bayern für die gute und partnerschaftliche Zusammenarbeit.“

„Wir freuen uns, diesen Preis heute aus den Händen des Bayerischen Ministerpräsidenten erhalten zu haben. Diese Würdigung nehmen wir stellvertretend auch für unsere Kolleginnen und Kollegen in ganz Deutschland entgegen“, so Michael Schnitzer, Gesamtbetriebsratsvorsitzender der AGCO GmbH. „Die Vereinbarung zur Zukunftssicherung wurde zwischen dem Betriebsrat und der Geschäftsführung geschlossen und zeigt, dass nur im Diskurs und Verbund langfristig stabile und handfeste Lösungen für alle Mitarbeitenden möglich werden“, ergänzt Gabriele Formann, stellvertretende Gesamtbetriebsratsvorsitzende der AGCO GmbH.

Ulrike Scharf, Staatsministerin für Familie, Arbeit und Soziales, übermittelte in ihrem Grußwort Glückwünsche an den Preisträger: „Neue Wege in der Digitalisierung und ein konstruktives Miteinander im Betrieb – dafür stehen die Mitglieder des Betriebsrats der AGCO GmbH! Sie sind Vorbilder für andere Unternehmen und bringen sich als starke Betriebsrätinnen und -räte mit Verantwortungsbewusstsein und Weitblick ein. Herzlichen Glückwunsch zum ersten Bayerischen Mitbestimmungspreis!“

Trotz bestehender und oftmals auch politisch notwendiger unterschiedlicher Positionen zwischen Gewerkschaften und Politik, war man sich unter den Laudatoren einig, dass Mitbestimmung und Tarifautonomie die Unternehmen und überhaupt die soziale Marktwirtschaft stärken und das Rückgraft für Prosperität aber auch für eine funktionierende Demokratie. Und dies ist gerade in den derzeit stürmischen Zeiten essentiell.


Hintergrund

Mit dem Bayerischen Mitbestimmungspreis werden Betriebs- und Personalratsgremien, Jugend- und Auszubildendenvertretungen, Schwerbehindertenvertretungen sowie betriebsübergreifende Kooperationen von Mitbestimmungsgremien anhand folgender Auswahlkriterien ausgezeichnet: Konkreter Nutzen für die Beschäftigten und den Alltag im Betrieb, Übertragbarkeit, Umsetzbarkeit, Originalität, neue innovative Ideen, Nachhaltigkeit.

Das Vorschlagsrecht liegt bei den bayerischen DGB-Gewerkschaften. Für die diesjährige Preisverleihung hat sich der DGB-Bezirksvorstand, das wichtigste Beschlussgremium der bayerischen Gewerkschaften, in seiner Sitzung am 14. Februar 2023 für den Betriebsrat der AGCO GmbH entschieden.