IG BCE Bezirk Rhein-Main - Jung und weiblich auf dem Weg zum Bundestag

Alicia Bokler kandidiert für die SPD

Mehr Weiblichkeit und jugendliche Frische könnte der SPD nicht schaden, das zeigt schon ein Blick in die Statistik. Danach ist das Durchschnittsmitglied männlich und 60 Jahre alt. Zu den jungen Frauen, die frischen Wind in die Partei bringen wollen, gehört Alicia Bokler. Die 27-Jährige aus Villmar im Kreis Limburg-Weilburg ist schon seit acht Jahren Mitglied der SPD, nun will sie in den Bundestag einziehen.

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Alicia Bokler: Der Politikstil muss sich verändern

Foto: © Tobias Schult

Zum einen, weil dort das gleiche wie bei der SPD gilt. „Der Bundestag ist zu alt und zu männlich“, stellt das IG BCE-Mitglied selbstbewusst fest und zählt ihre Pluspunkte auf: Sie ist jung, steht mitten im Beruf und kennt das wahre Leben außerhalb der Politikblase. Dazu gehören die miserablen Zustände in Berufsschulen und die Zukunftsangst von jungen Menschen, denen nach der Ausbildung nur ein befristeter Arbeitsvertrag angeboten wird. „Ich habe andere Blickwinkel, die kann ich in die Politik einbringen.“ Auch der Politikstil müsse sich verändern, sagt sie. Es müsse mehr erklärt und mehr zugehört werden. Ihren Schwerpunkt sieht sie in der Arbeits- und Sozialpolitik, das Thema Gleichberechtigung ist ihr sehr wichtig.

Politisch interessiert und engagiert war sie nach ihren Worten „schon immer“, zum Beispiel als Kreisschulsprecherin und Chefredakteurin der Schülerzeitung. Als das Abitur nahte, war ihr klar, dass sie sich weiter engagieren möchte. So trat sie bereits während ihrer Ausbildung zur Biologielaborantin bei Sanofi im Industriepark Höchst in die IG BCE ein, wurde in ihrem Betrieb Jugend- und Auszubildendenvertreterin. Derzeit ist sie dort die gewerkschaftliche Vertrauensfrau. Zudem schaute sie sich die Programme aller Parteien sehr genau an und entschied schließlich, in die SPD einzutreten.  „Ausschlaggebend war letztlich das Thema Bildungsgerechtigkeit“, erinnert sie sich. So hatte sie in ihrer Schulzeit selbst bemerkt, wie wichtig ein gut gefülltes Portemonnaie der Eltern ist, um an Aktivitäten teilnehmen zu können.

Im SPD-Ortsverein wurde sie mit offenen Armen empfangen und unterstützt. Die Genossen wählten Alicia Bokler direkt in den Vorstand, mit 23 Jahren war sie bereits Vorsitzende des Ortsvereins. Und es ging rasant weiter – sie wurde Gemeindevertreterin, Geschäftsführerin der SPD-Fraktion in Villmar, Vorsitzende des Sport- Kultur- und Sozialausschusses. Mittlerweile sitzt sie sogar als Abgeordnete im Kreistag Limburg-Weilburg. Nun will sie den ganz großen Sprung machen nach Berlin, sie tritt für den Wahlkreis 176 (Hochtaunus, Oberlahn) an. Ein Schnellschuss war diese Entscheidung nicht. „Ich habe mir sehr lange und intensiv darüber Gedanken gemacht, ob ich das möchte“, sagt Alicia Bokler, die bei Sanofi in der Forschung arbeitet und noch bis Herbst berufsbegleitend Biotechnologie studiert. Der Hauptgrund für ihre Entscheidung pro Bundestag: Sie möchte etwas verändern und ist davon überzeugt, dass man sich für eine gute Zukunft engagieren muss. Eine eigene Internetseite hat sie auch schon: www.alicia-bokler.spd.de.