Die IGBCE erhöht im Tarifkonflikt in der Papier erzeugenden Industrie den Druck auf die Arbeitgeber: In den kommenden Tagen ruft die Gewerkschaft die bundesweit 40.000 Beschäftigten der Branche zu Aktionen auf. Einige Tarifaktionen sind schon gelaufen, geplant sind zahlreiche weitere mit hunderten Teilnehmer*innen.
Die ersten beiden Bundestarifverhandlungen hatten IGBCE und Arbeitgeber ohne Ergebnis vertagt. „Außer Jammern kam von den Arbeitgebern bisher nicht viel. Dabei befindet sich die Papierindustrie nicht in einer Krisensituation, der Branche geht es gut. Konzerne planen Ausschüttungen an die Mitarbeiter!“, so IGBCE-Verhandlungsführer Frieder Weißenborn und betont: „Ich erwarte, dass von den Arbeitgebern in der dritten Verhandlung Substanz kommt.“ Da Argumente bisher nicht ausgereicht hätten, werde die IGBCE nun mit Aktionen nachhelfen.
Um den Druck auf die Arbeitgeber zu erhöhen, sind Kundgebungen, Tarifdemos oder Betriebsversammlungen geplant, unter anderem folgende:
Die Papiergewerkschaft IGBCE fordert in der diesjährigen Tarifrunde eine deutliche Steigerung der Vergütungen um einen tabellenwirksamen Festbetrag rückwirkend zum 1. Oktober 2022. „Bei unseren Leuten muss eine dauerhafte Entlastung und damit eine nachhaltige Erhöhung der Entgelte im Portemonnaie spürbar sein“, so Weißenborn. Außerdem soll die Attraktivität der Schichtarbeit durch die Verdopplung der Durchfahrzulage auf zehn Prozent gesteigert werden. Die Durchfahrzulage erhalten Beschäftigte, die im vollkontinuierlichen Schichtbetrieb arbeiten.
Am 18. November (Freitag) gehen die Tarifverhandlungen im hessischen Sulzbach weiter.