Brückenstrompreis für die deutsche Industrie

Aktionen - Brückenstrom - Bezirk Darmstadt

Am Mittwoch, dem 01.11.2023, gingen die Beschäftigten der BASF in Lampertheim vor das Werkstor, nicht jedoch um zu streiken, sondern um sich für den aktuell viel diskutierten Brückenstrompreis stark zu machen. Zu der Aktion aufgerufen hat die zuständige Chemie-Gewerkschaft IGBCE. Weitere Aktionen fanden bereits bei Röhm in Darmstadt und Weiterstadt sowie bei Freudenberg im Odenwald statt und sind für die kommenden Tage auch bei Merck, Evonik und DAW geplant.

Aktion Brückenstrom BASF Lampertheim

Aktion Brückenstrompreis - BASF Lampertheim

Foto: © Melanie Heck

Bei den Forderungen geht es laut Franco Cestaro – Vorsitzender der IGBCE-Vertrauensleute der BASF GmbH in Lampertheim – um mehr als den Brückenstrompreis, „es geht um die Zukunft unserer Industriebranche und somit um die Existenzen von vielen Kolleginnen und Kollegen sowie deren Familien“.

Auch Manfred Koch sieht den Brückenstrompreis als ein notwendiges Mittel, um Deutschland als einen attraktiven und nachhaltigen Industriestandort zu erhalten. Hierfür macht er sich als Vorsitzender des Betriebsrates der BASF in Lampertheim nicht nur innerhalb des Unternehmens stark. Vor dem Werkstor sprach er deshalb auch zu den Beschäftigten und erklärte: „die Arbeitnehmervertretung und Geschäftsleitung in Lampertheim ziehen bei dieser Aktion an einem Strang. Diese Kooperation ist nicht selbstverständlich. Die Politik lässt uns derzeit im Regen stehen, daher ist dieses Aktionsbündnis für beide Parteien die einzige Chance. Der Druck auf die Politik muss so lange anhalten, bis wir einen Brückenstrompreis haben und somit den Industriestandort Deutschland sichern“.

Während Bundeswirtschaftsminister Habeck sich bereits mehrfach für eine möglichst schnelle Einführung eines Brückenstrompreises ausgesprochen hat, steht Bundeskanzler Scholz dem Vorhaben nach wie vor kritisch gegenüber.

Bis 2030 will die Bundesregierung ermöglicht haben, dass 80% unseres Stroms über erneuerbare produziert werden kann, die Frage ist nur wie? „Wir empfehlen hierfür den 200 Milliarden Doppel-Wumms für einen Brückenstrompreis bis 2030 und gleichzeitig den notwendigen Ausbau in Erneuerbare Energien sowie Speicher und Stromtrassen“! Michael Schönhals – Gewerkschaftssekretär der IGBCE Darmstadt und Betriebsbetreuer der BASF GmbH Lampertheim


In den energieintensiven Industrien und den damit unmittelbar verbundenen Unternehmen sind in Deutschland rund 2,4 Millionen Menschen beschäftigt, die jährlich mehr als 90 Milliarden Euro in die Steuer- und Sozialversicherungskassen einzahlen.