Beschäftigte machen Druck für Brückenstrompreis

Aktion des Bezirks Mittelrhein bei Verallia

Wirges 02.11.2023: Mehr als 80 Beschäftigte der Verallia Deutschland AG Wirges haben ihrer Forderung nach einem auf Zeit gedeckelten Brückenstrompreis für die energieintensive Industrie Nachdruck verliehen. Unter dem Motto „Standorte und Beschäftigung Retten – Brückenstrompreis jetzt!“ veranstalteten sie eine politische Mittagspause.

„Die Kolleginnen und Kollegen bei Verallia haben heute ein klares Zeichen in Richtung Bundesregierung gesendet: Neben den Kollegen*innen von Verallia unterstützten Betriebsräten und Vertrauensleuten von Sibelco, Steuler Höhr-Grenzhausen und Siershahn, Finzelberg GmbH und Co. KG, RHI Urmitz AG& Co.KG, Metsä Tissue Standort Raubach die politische Mittagspause. 

Die Zeit des Zauderns ist vorbei – Handeln ist jetzt gefragt“, sagte IGBCE-Bezirksleiter Hans-Joachim Gerloff.

Gerloff weiter: „Ohne eine Entlastung bei den Strompreisen droht ein Aderlass bei den energieintensiven Industrien – und damit unserer Region schmerzliche Verluste bei Arbeitsplätzen, Wertschöpfung und Steuereinnahmen. Daran kann niemand Interesse haben – auch die Bundesregierung nicht.“ Notwendig sei jetzt, dass die Standorte in die klimagerechte Transformation und die Modernisierung investieren. Dafür brauche man aber internationale wettbewerbsfähige Rahmenbedingungen“

Verallia
Foto: © Detlev Uthe

Die energieintensiven Industrien, zu denen auch Verallia zählt, leiden seit Jahren unter überhöhten Energiepreisen. Mit dem Krieg in der Ukraine hat sich die Lage nochmals zugespitzt. Die Unternehmen zahlen für ihren Strom hierzulande ein Vielfaches dessen, was beispielsweise in Frankreich, den USA oder China aufgerufen wird.

Die IGBCE fordert einen bis 2030 befristeten Preisdeckel für Strom, den größten Kostenblock für energieintensive Unternehmen. Sie hat sich dazu in der „Allianz pro Brückenstrompreis“ mit DGB, IG Metall und diversen Branchenverbänden zusammengeschlossen und unterstützt die Initiative der Bundesländer, die sie einhellig ebenfalls für eine Strompreisentlastung aussprechen.

Als weitere Gäste sprachen:

Michael Breuer Standortleiter Verallia Werk Wirges

Helmut Glöckner Betriebsratsvorsitzender Verallia Werk Wirges

Christoph Zeiler Vertreter der Deutschen Papier Industrie

Dr. Tanja Machalet Mitglied des Deutschen Bundestages

Sebastian Hebeisen Geschäftsführer DGB Region Koblenz

Alle Redner sprachen sich für eine schnelle Einführung des Brückenstrompreis aus.

Helmut Klöckner sagte: „Man dürfe bei der Forderung nach bezahlbarem Strom für die energieintensiven Unternehmen die Menschen vergessen. Auch diese brauchen bezahlbare Energiepreise. Dieser Aspekt dürfe nicht vergessen werden.“

Dr. Tanja Machalet bekannte sich für einen Brückenstrompreis und damit für den Erhalt von Arbeitsplätzen. Sie führte aus, dass die Bundesregierung seit Amtsantritt viel für die Energiesicherheit getan habe. Dieser Prozess müsse weitergeführt werden.