Tarifarbeit im Bezirk

"UNSER ARBEITSKAMPF GEHT WEITER!" 48-STUNDEN-STREIK BEI SOEX: „WIR HABEN DEN LÄNGEREN ATEM“.

Streik SOEX 9.8.22

Nach bereits zwei erfolgten Warnstreiks musste ein weiterer folgen: Weil der Arbeitgeber unsere Tarifverhandlungen scheitern lies und uns nach wie vor kein verhandlungsfähiges Angebot vorgelegt hat, legten heute nahezu alle Beschäftigten ihre Arbeit nieder. Mit einem 48-stündigen Ausstand verliehen sie am Dienstag und Mittwoch ihrer Forderung nach einem deutlichen Gehaltsplus Nachdruck.

Aufgerufen zum erneuten Warnstreik hatte der IGBCE-Bezirk Halle Magdeburg. Jan Melzer, Gewerkschaftssekretär und Verhandlungsführer der IGBCE: “Die Geschäftsführung handelt hier unverantwortlich und sogar geschäftsschädigend! Namhafte Kunden wie H&M, C&A, Adidas, Otto, Levi’s könnten diese Vorgehensweise zum Anlass nehmen, von einer weiteren Zusammenarbeit Abstand zu nehmen, da genau diese Firmen über eigene Codes of Conduct verfügen, die nicht nur Umweltstandards versprechen, sondern auch die Einhaltung von sozialen Standards bei den Zulieferern und Verwertern!  Nicht nur dass sich SOEX seiner sozialen Verantwortung den Mitarbeiter*innen gegenüber entziehen will, ist geplant 100 Stellen abzubauen. Nach Informationen die uns vorliegen, will die Geschäftsführung aber gleichzeitig die Produktivität steigern! Das ist völlig abwegig! Soex am Standort Wolfen ist ein rentables Werk mit sehr guten Mitarbeiter*innen und es muss endlich Bewegung in die Tarifrunde kommen!

Unterstützung bekamen die Streikenden von der Bezirksleiterin Sylke Teichfuß. „Die wirtschaftlichen Ziele eures Arbeitgebers erreicht ihr mit Bravour, indem ihr bei unerträglicher Hitze im Sommer in den Hallen buckelt. Nur beteiligt werdet ihr nicht an diesem Erfolg. Das ist ein Skandal. So darf und kann ein Unternehmen nicht mit seinen Mitarbeiter*innen umgehen. Euer Arbeitgeber muss endlich einsehen, dass er für die gute Arbeit, die ihr leistet, endlich auch ein angemessenes Einkommen und akzeptable Arbeitsbedingungen ermöglichen muss. Das ist euer Recht, denn eure Leistung wurde bislang nicht gewürdigt.“

In Richtung des Geschäftsführers Walter Thomsen machte die Bezirksleiterin deutlich: „Nehmen sie die letzte Chance wahr und legen sie endlich ein verhandlungsfähiges Angebot auf den Tisch.“ Wer Wind säe, dürfe sich nicht über einen Sturm wundern, machte Sylke Teichfuß unmissverständlich klar. Und: „Dem Arbeitgeber muss bewusst sein, wir haben den längeren Atem.“

Wir werden mit und vor allem für euch den Kampf bestehen.“ Zur Not auch mit einem unbefristeten Streik. Danke an alle für eure Unterstützung.