Tarifrunde Chemie 2022

Zwischenergebnis erzielt – Verhandlungen werden im Oktober fortgesetzt

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Nach zwei langen Verhandlungstagen haben wir eine Brücke gebaut und uns auf ein Zwischenergebnis in dieser Tarifrunde geeinigt, um auf die hohen Preissteigerungen an der Zapfsäule und im Supermarkt mit einer Brückenzahlung zu antworten. Die Verhandlungen werden im Oktober fortgesetzt, wenn die Folgen des russischen Angriffskrieges auf die Ukraine und die daraus resultierenden wirtschaftlichen Unsicherheiten für die chemische Industrie klarer zu bewerten sind.

Alle Vollzeitbeschäftigten erhalten eine Brückenzahlung von 1.400 Euro, Teilzeitbeschäftigte erhalten diese anteilig. In Betrieben mit nachgewiesenen wirtschaftlichen Schwierigkeiten beträgt die Brückenzahlung 1.000 Euro. Im Durchschnitt aller Entgeltgruppen entspricht das dem Volumen einer Erhöhung von 5,3% bei einer Laufzeit von 7 Monaten. Auszubildende erhalten 500 Euro. Die Auszahlung erfolgt spätestens mit der Mai-Abrechnung. Über die Auszahlungsmodalitäten können die Betriebsparteien entscheiden.

Die Nachtarbeitszuschläge werden ab dem 1. Juli 2022 auf 20% vereinheitlicht.

Mit dem Förderprogramm „AusbildungPlus“ erhalten Azubis in kleinen und mittelständischen Unternehmen bei Bedarf zusätzliche Lernunterstützung, um Nachteile und erschwerte Startchancen infolge der Corona-Pandemie auszugleichen. Dafür stehen 3 Millionen Euro aus dem Unterstützungsverein der chemischen Industrie (UCI) bereit. Weiterhin konnten wir den Anspruch auf Altersfreizeiten für Teilzeitbeschäftigte sowie auf Leistungen während Freistellungszeiten vom Langzeitkonto und eine Verhandlungsverpflichtung zum Sozialpartnermodell durchsetzen. Die Praxis des Mobilen Arbeitens wird wissenschaftlich evaluiert und künftige tarifpolitische Maßnahmen abgeleitet.
Weitere Informationen folgen zeitnah.

„Dieses Zwischenergebnis hilft, die Lasten der steigenden Inflation für unsere Mitglieder sofort abzufedern. Zugleich bietet es den Betrieben eine sichere Perspektive, durch die wirtschaftlich angespannte Situation steuern zu können. Gleichzeitig haben wir bei den besonders belastenden Nachtschichten, bei der Ausbildung und den offenen Themen echte Fortschritte und wichtige Ergebnisse erzielt. Im Herbst werden wir über die tabellenwirksame Erhöhung der Entgelte verhandeln.“

Ralf Sikorski
Verhandlungsführer IGBCE

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