Die zweite Tarifverhandlung bei dem Lausitzer Energieunternehmen LEAG ist am 13. April ohne Ergebnis beendet worden. Die Gespräche für die rund 7200 Beschäftigten des Konzerns waren von Konfrontation geprägt.
LEAG Kraftwerk Schwarze Pumpe
„Die Arbeitgeber sind weiter verhandlungsunfähig und lehnen sämtliche unserer Forderungspunkte ab. Sie ignorieren völlig die aktuelle Situation und die hohen Inflationsraten, die unsere Kolleginnen und Kollegen hart treffen“, so IGBCE-Verhandlungsführer Holger Nieden. Er hebt hervor: „Die Beschäftigten haben geliefert. Sie brauchen jetzt Entlastung. Sie verdienen eine saftige Erhöhung der Entgelttabelle.“
Die IGBCE fordert, die Vergütungen um sieben Prozent anzuheben (Auszubildende entsprechend). Sie will außerdem die Freistellungstage für IGBCE-Mitglieder dauerhaft festschreiben. Die Arbeitgeber wollen stattdessen eine Nullrunde in der Vergütungstabelle, die Freistellungstage für IGBCE-Mitglieder streichen und eine Einmalzahlung in Höhe von 600 Euro.
„Dies ist eine Beleidigung für die Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer, mit so einem unangemessenen Angebot in die Verhandlungen zu kommen“, findet Toralf Smith, Mitglied der IGBCE-Verhandlungskommission. Die Arbeitgeberposition sei inakzeptabel und nicht diskussionswürdig, so Nieden.
Er betont: „Die Arbeitgeber werden den Druck der Kolleginnen und Kollegen spüren.“ Am 26. April finde ein Aktionstag an allen Standorten des zweitgrößten deutschen Stromerzeugers statt. Die IGBCE-Tarifkommission hat die dritte Verhandlungsrunde zunächst abgesagt und die Arbeitgeber stattdessen aufgefordert, bis zum 29. April ein realitätsnahes Angebot vorzulegen. Nieden unterstreicht: „Tun sie das nicht, müssen wir Arbeitskampfmaßnahmen einleiten.“