Was du jetzt wissen musst

 Alle tarifbeschäftigten IGBCE-Mitglieder im Geltungsbereich des Manteltarifvertrages der chemischen Industrie, erhalten von 2025 an einen freien Tag im Jahr zusätzlich, über den sie frei verfügen können. In Jahren mit Mitgliedsjubiläum sind es insgesamt zwei freie Tage jährlich, also nach zehn, 25, 40 und 50 Jahren in der IGBCE.  

Den freien Tag erhalten alle tarifbeschäftigten aktiven Mitglieder im Geltungsbereich des Manteltarifvertrags, die am 1. Januar des jeweiligen Jahres mindestens 3 Monate in der IGBCE organisiert sind, als Ausgleich für ihr gewerkschaftliches Engagement. Sie müssen ihre Mitgliedschaft dazu beim Arbeitgeber nachweisen.

Um den freien Tag zu bekommen, musst du als tarifbeschäftigtes IGBCE-Mitglied deine Mitgliedschaft beim Arbeitgeber nachweisen. Dafür musst du dich einmalig für den Mitgliederbereich der IGBCE-Website registrieren.  
Wenn dir der Mitgliedervorteil zusteht, wird dir ab dem 1. Januar 2025 nach dem Einloggen oben rechts auf der Mitgliederstartseite, dem sogenannten Dashboard, dieser angezeigt. Dort findest du dann auch einen Link, der dir das Herunterladen der Mitgliederbestätigung ermöglicht, auf der alle nötigen Informationen zum Erhalt deines Mitgliederbonus stehen. Diese Bestätigung musst du dann deinem Arbeitgeber zukommen lassen.    
Der Mitgliedervorteil wird ab dem 1. Januar 2025 zur Verfügung stehen. Wir werden dich darüber auch per Push über die IGBCE-App informieren. So weißt du sofort Bescheid, dass du deinen Mitgliedervorteil abrufen kannst.  

Du musst deine Mitgliedschaft bis zum 31. März des jeweiligen Kalenderjahres nachweisen. Wird der Nachweis nicht oder verspätet erbracht, entfällt der Anspruch auf die Freistellung für das jeweilige Kalenderjahr ersatzlos. Den Tag nachträglich im darauffolgenden Jahr zu nehmen, ist nicht möglich.  

Ja, um den Mitgliederbonus zu bekommen, musst du deine IGBCE-Mitgliedschaft beim Arbeitgeber offenlegen. Da nur IGBCE-Mitglieder darauf Anspruch haben, muss der Arbeitgeber wissen, ob du Anspruch hast. 
Die Gewerkschaftsmitgliedschaft gehört zu den persönlichen, besonders schützenswerten Daten. Jedes Mitglied entscheidet selbst, ob es seine Mitgliedschaft und damit seinen Anspruch auf den Gewerkschaftstag dem Arbeitgeber übermittelt. Dadurch ist aus unserer Sicht keine gesonderte Datenschutzerklärung notwendig. Der Arbeitgeber muss aber bekannt geben, wie diese persönlichen Daten verarbeitet werden. Viele Arbeitgeber verlangen darüber hinaus eine datenschutzrechtliche Einverständniserklärung. Aus dieser sollte dann hervorgehen, wie die Daten verarbeitet werden, wer Zugang zu diesen Daten hat und wie lange diese gespeichert werden.

Ja, alle tarifbeschäftigten IGBCE-Mitglieder erhalten einen freien Tag, unabhängig davon, ob sie in Voll- oder Teilzeit arbeiten oder wie ihre Arbeitszeit verteilt ist. Auch geringfügig Beschäftigte und Auszubildende erhalten einen vollen Tag. Die Dauer des Freistellungstages bemisst sich nach der individuellen Dauer eines Arbeitstages. 

Anspruch auf den freien Tag besteht nur in entgeltpflichtiger Arbeitszeit, für Elternzeitler beispielsweise also nur in der Phase vor oder nach ihrer Elternzeit.  

Beide Seiten, IGBCE und Arbeitgeber, haben sich klar darauf verständigt und dazu bekannt, den sozialpartnerschaftlichen Weg mit entsprechender Wertschätzung zu gehen und nur Mitgliedern der IGBCE den freien Tag zu gewähren. Arbeitgeber, die den Tag auch Nichtmitgliedern gewähren, haben offenbar das sozialpartnerschaftliche Prinzip nicht verstanden. Hier wird sich die IGBCE entsprechend verhalten. 

Nach zehn, 25, 40 und 50 Jahren in der IGBCE erhalten tarifbeschäftigte Gewerkschaftsmitglieder in dem Jahr ihres Jubiläums einen freien Tag zusätzlich. Mitglieder mit Jubiläen zum Beispiel in 2023 oder 2024 haben rückwirkend keinen Anspruch auf den zweiten, freien Tag. 

Nein, denn die Freistellungsansprüche aus Paragraf 8 des Manteltarifvertrags sind nach Tagen bemessen. Ein Tag umfasst die Zeitspanne von 24 Stunden. Heißt also: Tarifbeschäftigte IGBCE-Mitglieder werden bezahlt von der Arbeitsverpflichtung freigestellt, die aufgrund ihrer individuellen Arbeitszeitverteilung in diese Zeitspanne fällt. In Tagschicht sind das normalerweise 7,5 Stunden, bei einer Arbeitszeit von täglich 12 Stunden sind es 12 Stunden und bei einem 24-Stunden-Dienst ist es die gesamte Zeitspanne des Dienstes.

 Ja, solange du im Jahr 2025 zumindest noch teilweise arbeitest, hast du auch 2025 Anspruch auf deinen freien Tag.

 Ja. Wenn du am 1. Januar des Jahres in einem Beschäftigungsverhältnis stehst, hast du Anspruch auf den freien Tag.

Du bist IGBCE-Mitglied, hast aber noch kein Benutzerkonto? Dann registriere dich gleich jetzt für den Exklusivbereich. Du brauchst dazu nur deine Mitgliedsnummer. Die 7-stellige Nummer steht auf deinem IGBCE-Mitgliedsausweis, aber zum Beispiel auch beim Bankeinzugsverfahren im Verwendungszweck des Kontoauszugs. Hier bekommst du eine detaillierte Anleitung, wie du dich registrieren kannst.

Du hast festgestellt, dass deine hinterlegten Daten nicht korrekt sind? Dann ändere sie einfach selbst! Auf der Website geht dies nach der Anmeldung mit deinem Benutzerkonto unter "Meine IGBCE" indem du auf das Kopf-Symbol links klickst, dort dann auf die drei Punkte bei "Meine Mitgliedschaft" und die neuen Daten eingeben. 
In der App wählst du das Symbol oben rechts und kannst dann unter Mitgliedschaft deine Daten bearbeiten, wenn du den Button "Mitgliedschaft bearbeiten" am Ende der Seite drückst. Wir bitten dich ohnehin regelmäßig, deine Daten zu überprüfen. Folge bitte der Empfehlung.
Bitte beachte: Einige Datenänderungen werden von uns überprüft und werden erst einige Zeit nach dem Absenden korrekt angezeigt. Deine Daten haben wir jedoch in jedem Fall erhalten, solange du keine Fehlermeldung erhälst.

Am einfachsten ist es, du schreibst eine Mail an mitgliedervorteil@igbce.de wenn irgendwas nicht stimmt. Wenn du dich nicht Einloggen kannst oder bei der Registrierung etwas nicht klappt, dann schreibe direkt an internetredaktion@igbce.de und wenn bei der Änderung deiner Daten irgendetwas nicht funktioniert, dann schreibe an mitgliederservice@igbce.de.
Egal, an welche Adresse du schreibst: wir helfen auf jeden Fall weiter.

Zum 1. September 2024 erhöhen sich die Einkommen der Chemie-Beschäftigten um zwei Prozent. Ab April 2025 steigen die Einkommen nochmals um 4,85 Prozent. Die Ausbildungsvergütungen werden analog erhöht.  

Die erste Stufe der Einkommenserhöhung, die Erhöhung der Entgelte im September um zwei Prozent, kann nicht verschoben werden. Die zweite Stufe im April nächsten Jahres können Betriebe in wirtschaftlichen Schwierigkeiten um maximal drei Monate verschieben. Dafür müssen sie aber bestimmte Kriterien erfüllen. Länger als drei Monate kann die Erhöhung in keinem Fall verschoben werden. Ein Aussetzen oder Verringern der Erhöhung ist nicht möglich.  

Der Tarifvertrag hat eine Laufzeit von 20 Monaten. Er läuft also bis zum 28. Februar 2026. Danach wird neu verhandelt. 

Bislang war das Problem, dass eine Höhergruppierung in der chemischen Industrie nicht automatisch mehr Geld bedeutete, weil Beschäftigte in der höheren Entgeltgruppe immer auf der ersten oder zweiten Erfahrungsstufe eingestiegen sind. Und damit fiel das Entgelt in einigen Fällen sogar niedriger als einer niedrigeren Entgeltstufe mit einer höheren Erfahrungsstufe. Ihnen wurde zwar ihr bisheriges Entgelt garantiert, aber es konnte passieren, dass die Beschäftigten erst nach bis zu drei Jahren in der höheren Entgeltgruppe tatsächlich mehr Geld bekamen.  
Um das zu ändern, hat die IGBCE eine Vereinheitlichung der Höhergruppierungsregelung durchgesetzt: Der*die höhergruppierte Beschäftigte bekommt immer mindestens den Tarifsatz der neuen Entgeltgruppe, der am nächsten über seinem bisherigen Tarifsatz liegt. So ist gewährleistet, dass eine Höhergruppierung auch wirklich mehr Entgelt bedeutet. Erfolgt die Höhergruppierung nicht in die Endstufe und ist die Entgeltdifferenz geringer als 100 Euro, stellt eine Zulage sicher, dass der Einkommenszuwachs mindestens 100 Euro beträgt. Diese Regelung gilt ab dem 1. September 2024. 

Ausbildungs- und Berufsbezeichnungen, die es so nicht mehr gibt oder die sich geändert haben, werden im BETV aktualisiert oder angepasst. Gestrichen wird zum Beispiel die Berufsbezeichnung des*der Teilezeichner*in, weil es diesen Beruf so nicht mehr gibt.  Aufgenommen in den Bundesentgeltgruppenkatalog wird unter anderem die Produktionsfachkraft Chemie und der*die Chemielaborjungwerker (beide Entgeltgruppe 4). Und neu in der Entgeltgruppe 10 findet sich nun der*die Techniker*in Chemietechnik.  

Bisher gibt es für die Entgeltgruppen 1 bis 6 bereits ab einer Schicht Vertretung eine Zulage, für die Entgeltgruppen 7 bis 13 aber erst bei mehr als vier Wochen. Da dieser Fall nur sehr selten auftritt und bei klassischer Urlaubsvertretung ins Leere läuft, hat die IGBCE eine verbesserte Regelung für die Entgeltgruppen 7 bis 13 durchgesetzt. Dort greift die Vertretungszulage ab dem 1. September nun auch schon ab der dritten Woche. Üben Beschäftigte in diesen Entgeltgruppen vollwertig eine Tätigkeit aus, die einer höheren Entgeltgruppe zugeordnet sind, haben sie rückwirkend einen tariflichen Anspruch auf den Differenzbetrag zwischen ihrem Tarifentgelt und dem Tarifentgelt der höheren Entgeltgruppe.  

IGBCE und Chemie-Arbeitgeber haben sich darauf geeinigt, die Digitalisierung des BETVs in einigen Bereichen voranzubringen. Für die Chemie-Beschäftigten bedeutet das vor allem eins: Ihre Gehaltsabrechnungen können sie nun auch digital erhalten. Das bedeutet allerdings keine Pflicht: Der schriftliche Ausdruck ist nun nicht mehr nötig, aber nach wie vor möglich. 

Da der Modernisierungsbedarf beim rund 40 Jahre alten BETV enorm ist, haben IGBCE und Arbeitgeber im Rahmen der Tarifgespräche nicht über alle offenen Punkte verhandeln können. Stattdessen haben sich beide Seiten auf eine Verhandlungsverpflichtung geeinigt: In den kommenden Monaten – bis zur nächsten Tarifrunde Anfang 2026 - werden IGBCE und Arbeitgeber Antworten auf die offenen Fragen zum BETV in einer technischen Kommission erarbeiten. Teilweise kommen die Modernisierungserfordernisse von der Arbeitgeberseite, teilweise von der IGBCE. Um folgende acht Punkte geht es:     

Präzisieren und Vereinfachen der Ersteingruppierung der beruflichen Abschlüsse inklusive einer Fachkräfteeingruppierung. 

Formulieren möglicher Entwicklungspfade in den Anlerntätigkeiten der Entgeltgruppen 1 bis 4.  

Klarstellen möglicher inhaltlicher Entwicklungspfade durch Präzisieren und Abgrenzen der Oberbegriffe, Überarbeiten der Richtbeispiele oder Ausweiten der Einstiegs-/ Entwicklungsmöglichkeiten im gewerblichen Fach- und Führungsbereich.  

Entwickeln und Bewerten von Gestaltungsmöglichkeiten zum optionalen Umwidmen tariflicher Elemente (Stufenprinzip) in betriebsspezifische Tarifentgeltstrukturen und/oder zur Weiterentwicklung der Stufensystematik.  

Vereinfachen, Beschleunigen und Ausweiten der Anwendung tariflicher Flexibilisierungsinstrumente evaluieren.  

Generelles Entschlacken, Verschlanken und Vereinfachen des BETV (Bürokratieabbau) 

Möglichkeiten der Auflösung der in regionalen Entgelttarifverträgen verankerten Unterscheidungen in den Entgelthöhen zwischen kaufmännischen, technischen Tätigkeiten sowie Meistertätigkeiten untersuchen.  

Bewerten der Studienabschlüsse Bachelor und Master und anderer neuer Studienabschlüsse im Hinblick auf die mögliche tarifliche Eingruppierung solcher Tätigkeiten; Prüfen der Abgrenzungsregelungen zum AT-Bereich.  

Das ist das Ziel: Noch gibt es zwei Entgelttarifverträge, den Entgelttarifvertrag Ost (ETV Ost) und den BETV. Beide unterscheiden sich nur in wenigen Details und sollen zusammengeführt werden. Die in dieser Tarifrunde beschlossenen Änderungen sollen zunächst in beide Verträge übernommen werden. In einem zweiten Schritt wird die Tarifkommission Nordostchemie eine Zusammenführung des Entgelttarifvertrags Ost mit dem BETV beraten. Beschließt die Kommission den Zusammenschluss, müssen die Bundestarifkommissionen von BAVC und IGBCE formell über die Zusammenführung entscheiden. Das soll im Herbst 2024 passieren, sodass zum 1. Januar 2025 bundesweit ein einheitlicher BETV in Kraft treten kann. 

Mit dem Fachkräfteradar wollen die Chemie-Sozialpartner dem wachsenden Fachkräftemangel begegnen: Das Projekt des Unterstützungsvereins (UCI) der Chemie-Sozialpartner ist eine Plattform für die Vermittlung von Fachkräften.  Gemäß dem Ziel „Talent Sharing für die Chemie-Branche und Sichern der Fachkräfte in Zeiten der Transformation“ wollen die Chemie-Sozialpartner mithilfe der Plattform Arbeitslosigkeit vermeiden und Fachkräfte in der Branche halten. Beschäftigte, deren Arbeitsplatz durch Jobabbau oder Standortschließungen gefährdet ist, sollen innerhalb der Branche weitervermittelt werden. Das gleiche gilt für Auszubildende, die nach der Ausbildung nicht übernommen werden können.  Dazu schaffen die Tarifparteien gemeinsam mit einem externen Partner eine branchenweite Plattform. Da Projekt läuft zunächst für zwei Jahre und wird über den Fonds des UCI finanziert. 

Der UCI ist der Unterstützungsverein der chemischen Industrie und eine gemeinsame Einrichtung der Sozialpartner IGBCE und BAVC. Die Hauptaufgabe des Vereins ist es, die Sozialpartner-Initiative „Start in den Beruf“ zu betreuen und finanziell zu fördern.