IG BCE Landesbezirk Nordrhein

Beschäftigte tragen Coty zu „Grabe“

Am 24. April um 11.00 Uhr setzten die Coty-Beschäftigten ein weiteres Zeichen im Kampf um ihre Arbeitsplätze. Vor ihrer alten Wirkungsstätte, dem 4711-Gebäude auf der Venloer Straße, trugen sie Coty symbolisch zu „Grabe“. Mit ihrem Flashmob machten sie auf die fatale Situation für sich und ihre Familien aufmerksam.

Beschäftigte tragen Coty zu „Grabe“
Foto: © IG-BCE-Bezirk Köln-Bonn

Zum Ende des Flashmobs ließen sie 300 schwarze Luftballons, stellvertretend für die 300 bedrohten Arbeitsplätze steigen. Der Zuspruch von Passant*innen und Interessierten war dabei durchweg positiv. Viele zeigten sich solidarisch und kündigten an, die gestartete Petition „Hier stirbt ein Stück Kölsche Tradition!“, die bereits mehr als 2.000 Unterstützer*innen hat, zu unterzeichnen: openpetition.de/!coty

Die teilnehmenden Politiker*innen zeigten Unmut über die Entscheidung des Konzerns und sprachen sich für ein gemeinsames Vorgehen, über Parteigrenzen hinweg, aus.

Matthias W. Birkwald, MdB (Die Linke): „Es ist mir unverständlich, dass die Arbeit der Coty-Beschäftigten nichts mehr wert sein soll, nur weil sich eine der reichsten Familien Deutschlands, die Familie Reimann, an der Börse verzockt hat. Es darf nicht sein, dass die Belegschaft, mit ihrer Zukunft und mit ihren Arbeitsplätzen für die Managementfehler der Superreichen bezahlen sollt.“

Gisela Manderla, MdB (CDU): „Derzeit sind durch die Pandemie schwierige Zeiten für Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer. Gerade deshalb schließt man jetzt keine erfolgreiche Firma. Ich habe daher bereits versucht mit der Geschäftsführung ins Gespräch zu kommen, bislang leider vergeblich.“

Gabriele Hammelrath, MdL (SPD): „Die Arbeitsplätze zu erhalten ist unbedingt wichtig. Nicht nur, weil es ein Traditionsunternehmen ist, sondern weil es um Menschen und Existenzen geht. Da müssen wir als Politikerinnen und Politiker alles versuchen, um Druck zu machen.“

„Das Management hat Fehler gemacht und wir sollen jetzt dafür bezahlen. Während sich die die Eigentümer, die Taschen mit dem Geld eines Grundstückverkaufs füllen wollen, sollen wir abgespeist werden. Das lassen wir uns nicht gefallen“, sagte Robert Flesch, Betriebsratsvorsitzender von Coty.

 „Die Beschäftigten von Coty setzen darauf, dass die Bickendorfer, Ehrenfelder und alle Kölnerinnen und Kölner an ihrer Seite stehen. In Köln hält man zusammen und lässt sich nicht spalten“, so Armando Dente, Bezirksleiter der IG BCE Köln-Bonn.