Im Rahmen des Projektes „Arbeit 2020“ haben die Industriegewerkschaft Bergbau, Chemie, Energie und die Chemion Logistik GmbH in Leverkusen eine Zukunftsvereinbarung erarbeitet und unterzeichnet.
Das sozialpartnerschaftlich ausgerichtete Projekt wird finanziell unterstützt vom Land Nordrhein-Westfalen und dem Europäischen Sozialfonds. Die Zukunftsvereinbarung ist der Abschluss von vielen Gesprächen mit Beschäftigten, Arbeitgebervertretern, Betriebsräten und einer umfassenden Analyse über die Auswirkungen neuer Technologien bei Chemion auf die Arbeitsbedingungen.
Die Zukunftsvereinbarung beschreibt nun gemeinsame Verabredungen, um neue digitale Technologien und EDV-Systeme systematisch unter Beteiligung von Beschäftigten und Betriebsrat einzuführen und zu gestalten.
„Wir haben einen guten Start bei Chemion gehabt mit einer starken Unterstützung durch den Betriebstrat und durch die Arbeitgeberseite. Die Türen standen weit offen“, erklärt Viola Denecke, Projektleiterin und stellvertretende Landesbezirksleiterin der IG BCE Nordrhein. „Und wir haben in dem Projekt festgestellt, rechtzeitige Beteiligung und Information ist gerade bei Einführung neuer digitaler Technologien zentral für Akzeptanz und Zufriedenheit. Das haben uns viele Beschäftigte in den Gesprächen mit auf den Weg gegeben.“
Die Zukunftsvereinbarung beinhaltet vor allem Absprachen zur Steuerung von Digitalisierungsprozessen, Qualifikation der Belegschaft, Sicherung der Beschäftigungsperspektiven und weist auf die gesundheitlichen Belastungsaspekte hin.
„Für uns ist klar, dass der Betriebsrat bei solchen Themen immer beteiligt sein muss. Wir haben ganz konkrete Maßnahmen verabredet und inzwischen auch umgesetzt. Da hat uns das Projekt sehr geholfen. Ein Steuerungskreis aus Betriebsratsmitgliedern und Arbeitgebervertretern arbeitet bereits und bespricht die Projekte. Mit einem speziell entwickelten Projektsteckbrief arbeiten wir nun die vielen Themen im Zusammenhang der Projekte ab und beziehen Beschäftigte systematischen ein. Die IG BCE ist als starker Partner im Prozess beteiligt“, erklärt der Gesamtbetriebsratsvorsitzende der Chemion Logistik GmbH, Wolfgang Oertel.
Die weiteren Themen stehen nun schon auf der Tagesordnung, wie können alle Beschäftigte konkret Zugang zum Internet sowie zum Intranet, was in der digitalen Arbeitswelt eine Grundvoraussetzung für gleiche Chancen sind. Erste Ideen, beispielsweise Qualifizierungs- und Weiterbildungsangebote zu stärken, sind auf Weg. Im Rahmen eines Pilotprojektes werden konkrete Qualifizierungsbedarfe erhoben – und auch hier unter Beteiligung der Beschäftigten.
Wichtig für Akzeptanz und Wettbewerbsfähigkeit, da ins sich die Sozialpartner auch einig, ist, die die Beschäftigten gerade in diesem Veränderungsprozess Beschäftigungsperspektiven haben und dabei, demografische Entwicklungen und technische Veränderungsprozesse berücksichtigt werden müssen.
„Die vereinbarten Punkte betreffen alle Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer und werden künftig eine immer größere Rolle spielen. Mit der Vereinbarung haben wir wichtige Weichen für die Zukunft gestellt und sind zuversichtlich, dass wir die Herausforderungen meistern werden“, so Dr. Denecke und Oertel abschließend.