Vestas in Lauchhammer

Es war für die 460 Beschäftigten ein Schlag ins Gesicht, als am 20.09.2021 von der Geschäftsführung die beabsichtigte Schließung der Produktion im Werk Vestas Lauchhammer zum 31.12.2021 verkündet wurde. Mit einem Flugblatt an alle Mitarbeiter A+B Schicht wurden die Beschäftigten aufgefordert nach der Informationsveranstaltung in bezahlter Freistellung nach Hause zu gehen und am 23.09. gemeinsam die Arbeit im Werk wieder aufzunehmen. Überall Unverständnis und Entsetzen.

 „Das ist eine Katastrophe für die gesamte Region und in Zeiten der sozial-ökologischen Transformation ein verheerendes Zeichen für den Umbau unserer Wirtschaft und Gesellschaft“, sagte Gewerkschaftssekretär Hannes Hauke Kühn.

Der Rotorblatthersteller, welcher seit Anfang der Zweitausender Jahre in Lauchhammer produzierte, hatte in den vergangenen zwei Jahren bereits die Beschäftigung von Leiharbeitnehmern sowie befristet Beschäftigten beendet. Die nun angekündigte Schließung des Werkes ist ein neuer Schock für alle Beschäftigten. Vor zwei Jahren waren es noch ca. 1.200 Mitarbeiter*innen. Der Betriebsrat wird zeitnah gemeinsam mit der Geschäftsführung in die Verhandlung um einen Interessenausgleich und Sozialplan einsteigen.

Landesbezirksleiter Nordost, Oliver Heinrich: „Die IG BCE unterstützt die Kolleginnen und Kollegen dabei. Wir haben unsere Mitglieder umgehend informiert, sie über die rechtlichen Konsequenzen aufgeklärt und Beratung angeboten." Ebenfalls wird die IG BCE in den kommenden Tagen und Wochen umfangreiche Beratungen für die Mitglieder anbieten. „Jetzt gilt es die Beschäftigten abzusichern und da werden wir nicht nachlassen und darum kämpfen“, erläutert Heinrich vor den anstehenden Gesprächen.

Ebenso prüft die Gewerkschaft, ob es andere Möglichkeiten zum weiteren Erhalt des Standortes gibt. Heinrich: „Für uns steht fest, dass wir nichts unversucht lassen werden, Arbeitsplätze in den regenerativen Energien hier am Standort dauerhaft zu sichern“.