Kundgebungen für Frieden und Zusammenhalt

IGBCE-Redner*innen treten am 1. Mai für Gerechtigkeit und sichere Energieversorgung ein

Für Frieden, Gerechtigkeit und Zusammenhalt sind am 1. Mai Tausende Gewerkschafterinnen und Gewerkschafter im Landesbezirk Nord auf die Straße gegangen. Bei der Maikundgebung in Benefeld verurteilte Francesco Grioli vom geschäftsführenden Hauptvorstand den Angriffskrieg Putins gegen die Ukraine aufs Schärfste und sprach sich für Wirtschaftssanktionen gegen Russland aus. Da Deutschland jedoch stark abhängig von russischen Erdgas-, Kohle- und Erdölimporten sei, warnte er vor den Folgen eines Gas-Embargos, das in der öffentlichen Diskussion deutlich unterschätzt werde. „Ein Stillstand z.B. der Grundstoffindustrie würde innerhalb kürzester Zeit zu einer Unterbrechung der Lieferketten auf breiter Front führen“, sagte Grioli und forderte die Politik auf, die energiepolitischen Rahmenbedingungen neu zu ordnen und alle Optionen für eine verlässliche Energieversorgung zu prüfen.

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Hamburg 

Foto: © Sigrid Thomsen

Im Hamelner Bürgergarten warnte der Leiter des Landesbezirks Nord Ralf Becker vor einer „blinden Spirale der Aufrüstung“. Eine militärische Friedenssicherung dürfe nicht zulasten des sozialen Friedens erkauft werden. „Die dringend erforderlichen Zukunftsinvestitionen in die sozial-ökologische Transformation und in die Leistungsfähigkeit unseres Sozialstaates müssen sichergestellt bleiben“, mahnte Becker.

Henrike Rauber vom Bezirk Hamburg/Harburg appellierte in Stade an die Politik, angesichts der tiefgreifenden Veränderungen der Arbeitswelt infolge von Klimaschutz, Digitalisierung und Globalisierung den Dialog mit den Sozialpartnern zu suchen. „Nur wenn die Gewerkschaften mit am Verhandlungstisch sitzen, wird es eine gerechte Transformation geben“, so Rauber und forderte eine Transformationspolitik, aus der „das größte Modernisierungs- und Standortsicherungsprogramm der deutschen Industrie seit Jahrzehnten werden kann.“

Für ein „Recht auf Ausbildung“ junger Menschen plädierte die stellvertretende Landesbezirksleiterin Petra Adolph bei der Maiveranstaltung in Helmstedt. „Wir brauchen eine gesetzliche, umlagefinanzierte Ausbildungsgarantie.“ Ein umlagefinanzierter Zukunftsfonds, in dem die Arbeitgeber einzahlen, schaffe zudem einen Anreiz, mehr Auszubildende einzustellen.