IG-BCE-Landesbezirk Baden-Württemberg

Südwestdeutsche Kunststoffindustrie: Tarifeinigung erzielt: 2,5 Prozent mehr in zwei Stufen

In der zweiten Verhandlungsrunde hat die IG BCE für die Kolleg*innen in der südwestdeutschen Kunststoffindustrie mehr Zuschuss bei Kurzarbeit, ein höheres Entgelt und eine Einmalzahlung erkämpft.

Aktion - Tarifverhandlungen Kunststoff 2020
Foto: © Yannick Schulze/IG BCE

Mit einem erhöhten Zuschuss auf 90 % des vorherigen Nettoentgelts (statt bisher 80 %) erhalten die rund 3.000 Beschäftigten eine bessere Sicherheit in möglichen Kurzarbeitsphasen. Ali Sahin, Betriebsrat bei Polytec Composites Germany GmbH & Co KG (Kraichtal) und Mitglied der Verhandlungskommission der IG BCE ergänzt: „Es waren zähe Verhandlungen wegen der unsicheren wirtschaftlichen Situation. Trotzdem haben wir es geschafft, ein akzeptables Ergebnis und eine Absicherung bei Kurzarbeit im nächsten Jahr für unsere Kolleg*innen zu erreichen. Den finanziellen Verlust lindern wir, in dem der Zuschuss dann 90 % beträgt“. Diese Verbesserung wirkt bereits bei geringerem Umfang der Kurzarbeit.

Durch die zwei Stufen der Entgelterhöhung erhalten die Kolleg*innen spürbar mehr Geld. Im Mai 2021 gibt es eine Erhöhung um 1,1 % und im Januar 2022 nochmals 1,4 %. „Mit dem Flächentarifvertrag schaffen wir Sicherheit für die Kolleg*innen in der südwestdeutschen Kunststoffindustrie. Neben der Erhöhung der Entgelte bekommen wir auch eine Einmalzahlung. Ich bin froh über ein Ergebnis in dieser schwierigen Zeit für uns alle.“, kommentiert Verhandlungsmitglied und Betriebsrat Hüseyin Sahin von Mauser Packaging Solutions GmbH (Bammental). Um bereits vorab ein Mehr im Geldbeutel zu sichern, gibt es spätestens im März 2021 eine Einmalzahlung in Höhe von 250 Euro für Beschäftigte und 125 Euro für Auszubildende. Nur mit Zustimmung des Betriebsrats kann diese Einmalzahlung bei wirtschaftlichen Schwierigkeiten auf die Hälfte reduziert werden.

Catharina Clay, Verhandlungsführerin und Landesbezirksleiterin der IG BCE Baden-Württemberg bewertet: „Mit diesem Tarifabschluss können die Beschäftigten erfolgreich durch die Krisenzeit kommen. Das Ergebnis haben unsere Mitglieder durch ihre starke Unterstützung mit Unterschriftensammlungen und Mittagspausenaktionen in den Betrieben erst möglich gemacht. Solidarität macht nicht nur stark, sondern schafft auch Sicherheit für schwierige Zeiten.“

Die Laufzeit des Tarifvertrages ist bis zum 31. Oktober 2022. 

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