Digitale Bezirksdelegiertenkonferenz
Eine digitale Form der Konferenz ist nicht der Wunsch von Gewerkschafter*innen, in deren DNA der unmittelbare Kontakt verankert ist. Doch was das Team im Bezirk und die Delegierten in Rhein-Main aus der digitalen Bezirksdelegiertenkonferenz im Landesbezirk Hessen-Thüringen machten, wird für die zukünftige Arbeit Maßstäbe setzen.
Das Podium der Delegiertenkonferenz. Ralf Erkens, Marianne Maehl und Michael Klippel (von links nach rechts).
Im März veranstaltete der Bezirk Rhein-Main die erste digitale Delegiertenkonferenz. Im Bildungszentrum Steinbach organisierte das Vorort-Team die Leitung und Übertragung der Konferenz. Die Delegierten konnten von zu Hause der Konferenz, den Grußworten der Parteien, der Antragsberatung, den Wahlen und einer Rede des IG BCE Vorsitzenden Michael Vassiliadis folgen sowie mitdiskutieren.
Bei seiner Eröffnung konnte der Vorsitzende des Bezirks Rhein-Main, Michael Klippel, Wiesbadens Oberbürgermeister Gerd-Uwe Mende begrüßen. Darüber hinaus überbrachten auch die demokratischen Landtagsfraktionen mit Ines Claus (CDU), Nancy Faeser (SPD), Janine Wissler (Die Linke), Rene Rock (FDP) und Markus Hoffmann(Bündnis 90/Die Grünen) kurze Grußbotschjaften an die Delegierten. Den Reigen der Grußworte schlossen dann Michael Rudolph und Philipp Jacks vom DGB ab.
Michael Vassiliadis, aus Hannover zugeschaltet, ging auf die zukünftige Rolle von Gewerkschaften in einer sich stark verändernden Arbeitswelt und Gesellschaft ein: "Den vor uns liegen Veränderungen durch digitale Transformation, ökologischen Umbau und sich weiter ausdiffenzierender Gesellschaft schauen wir selbstbewußt entgegen. Unser vergleichsweise guter Organsisationsgrad in den Branchen der IG BCE hilft, die Zukunft für unsere Mitglieder besser zu gestalten. Klar ist aber auch, dass dazu neue Lösungsansätze vor gewerkschaftlicher Interessensvertratung nicht halt machen werden. Wir haben die Risiken der Vergangenheit gut bewältigt, jetzt werden wir uns daran machen, die neuen Risiken für die Arbeitnehmer*innen tatkräftig anzugehen. Auf diesem Wege läßt sich Gesellschaft und das soziale Miteinander wieder stärken."
Ralf Erkens, Bezirksleiter der IG BCE Rhein-Main, zog eine positive Bilanz: „Wir stehen auf einer guten Basis – als Bezirk und in der Mitgliedschaft. Zudem hat unser Bezirk als einer der TOP-5 Bezirke ein enormes Potential. Ich bin dankbar für ein tolles Team an Haupt- und Ehrenamtlichen, die immer wieder zu dem Erfolg unserer IG BCE beitragen. Aber wir haben auch noch viel vor. Lasst uns deshalb die Ärmel hochkrempeln und loslegen: Wir können voller Zuversicht an die vor uns liegenden Aufgaben gehen. Wir werden das MIT.Mut.Machen.“
In einer digitalen Diskussionsrunde setzten sich Sabine Süpke (Landesleiterin IG BCE Hessen/Thüringen) Kai Uwe Hemmerich (CDU und CDA Hessen) und Stephan Grüter (SPD-MdL) mit den Folgen der Corona-Krise für die Arbeitswelt und das soziale Leben auseinander.
Auf der Konferenz wurde der Bezirksvorstand mit 19 ehrenamtlichen Mitgliedern neu gewählt. Er hat sich am Montag nach der Konferenz neu konstituiert.
Zum neu gewählten Vorstand gehören: Vorsitzende Vanessa Tsovanyan, (Sanofi); die beiden Stellvertretenden Vorsitzenden Kai-Uwe Hemmerich (Clariant) und Stefan Kesser (Infraserv Wi Technik), sowie Sandro Giacinti (Essity), Melanie Hartmann (Provadis), Matthias Jahn (Infraserv Höchst), Monika Köhler (Clariant), Tamara Löllmann (Jugend, Infraserv Höchst), Marianne Maehl (Frauen, Bayer), Manuela Müller (SE Tylose), Marion Palme (Sanofi), Rainer Preisendörfer (Bilfinger), Theo Rennkamp (Bayer), Silke Rodriguez Garcia (Fresenius Kabi), Wolfgang Röpke (Celanese), Thomas Schinz (Allessa), Dagmar Siele (Frauen), Michael Stark (SE Tylose) und Armin Wick (Sanofi).
Ebenfalls wurden die Delegierten für überregionale Gremien und Konferenzen bis hin zum bundesweiten Gewerkschaftskongress gewählt. Die Delegierten stimmten über 32 Anträge ab und folgten mit ihrem Votum in allen Fällen den Empfehlungen der Antragskommission – mit teils lebhaften Diskussionen.
Abschließend wandte sich der Bezirksvorsitzende, Michael Klippel, letztmalig an die Delegierten, da er nicht mehr für den Vorstand angetreten war. Er bedankte sich bei allen Kolleginnen und Kollegen für die gute Zusammenarbeit. Michael Klippel: "Ich mache unserem Nachwuchs Platz, und sage nach rund 40 Jahren aktiver Arbeit für die IG BCE in den verschiedensten Gremien "tschüss."
Nach dem letzten "digitalen" Beifall fiel die Klappe, die erste digitale Bezirksdelegiertenkonfernz war beendet.