BEZIRK RECKLINGHAUSEN

Kundgebung im Chemiepark Marl - 300 Beschäftigte machen Druck für Brückenstrompreis

Mehr als 300 Beschäftigte des Marler Chemieparks haben ihrer Forderung nach einem auf Zeit gedeckelten Brückenstrompreis für die energieintensive Industrie Nachdruck verliehen. Unter dem Motto „Standorte und Beschäftigung retten – Brückenstrompreis jetzt!“ veranstalteten sie eine Kundgebung.

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Unter dem Motto „Standorte und Beschäftigung retten – Brückenstrompreis jetzt!“ veranstalteten die Beschäftigten des Marler Chemieparks eine Kundgebung.

Foto: © Dominic Bauchrowitz

Kundgebung.

„Die Kolleginnen und Kollegen im Chemiepark Marl haben in der letzten Woche ein klares Zeichen in Richtung Bundesregierung gesendet: Die Zeit des Zauderns ist vorbei – Handeln ist jetzt gefragt“, sagte IGBCE-Bezirksleiterin Verena Gärtner im Anschluss an die Aktion.

„Ohne eine Entlastung bei den Strompreisen droht ein Aderlass bei den  energieintensiven Industrien – und damit unserer Region schmerzliche Verluste bei Arbeitsplätzen, Wertschöpfung und Steuereinnahmen. Daran kann niemand Interesse haben – auch die Bundesregierung nicht.“

Notwendig sei jetzt, dass die Standorte in die klimagerechte Transformation und die Modernisierung investieren. Dafür brauche man aber internationale wettbewerbsfähige Rahmenbedingungen.

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Mehr als 300 Beschäftigte des Marler Chemieparks haben ihrer Forderung nach einem auf Zeit gedeckelten Brückenstrompreis für die energieintensive Industrie Nachdruck verliehen.

Foto: © Dominic Bauchrowitz

In Marl beteiligten sich deswegen in den letzten Wochen rund 1.000 Personen an einer Unterschriftensammlung der IGBCE zum Brückenstrompreis. Während der Kundgebung wurden die Unterschriften dem heimischen Bundestagsabgeordneten Brian Nickholz MdB überreicht, der zusagte, diesen Nachdruck nach Berlin zu tragen und sich für einen vergünstigten Strompreis für die energieintensive Industrie einzusetzen.

Die energieintensiven Industrien, zu denen viele Produktionsanlagen im Marler Chemiepark zählen, leiden seit Jahren unter überhöhten Strompreisen. Mit dem Krieg in der Ukraine hat sich die Lage nochmals zugespitzt. Die Unternehmen zahlen für ihren Strom hierzulande ein Vielfaches dessen, was beispielsweise in Frankreich, den USA oder China aufgerufen wird.

Die IGBCE fordert einen bis 2030 befristeten Preisdeckel für Strom, den größten Kostenblock für energieintensive Unternehmen. Sie hat sich dazu in der „Allianz pro Brückenstrompreis“ mit DGB, IG Metall und diversen Branchenverbänden zusammengeschlossen und unterstützt die Initiative der Bundesländer, die sie einhellig ebenfalls für eine Strompreisentlastung aussprechen.