IG BCE Bezirk Mittelhessen

Pressemitteilung: RHI Mainzlar 20.09.2021 "Schluss mit hin und her!"

RHI Magnesita will Werk in Mainzlar doch noch etwas weiterbetreiben – Beschäftigte fordern klare Perspektive

Eigentlich war die Schließung des Werkes von RHI Magnesita in Mainzlar zu Ende Januar 2022 beschlossene Sache. Vor wenigen Tagen erst hatten Betriebsrat und Geschäftsführung einen Sozialplan und Interessenausgleich für die Beschäftigten abgeschlossen. Doch nun die Kehrtwende: In der zweiten Septemberwoche hat das Unternehmen mit Hauptsitz in Wien bekanntgegeben, das Werk in Mainzlar doch bis Ende des Jahres 2022 weiterbetreiben zu wollen. Grund sind unter anderem Lieferengpässe.

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Foto: © Wolfgang Lenders

“Wir haben immer gesagt, dass die Entscheidung zur Schließung ein Fehler ist”, sagt das Betriebsratsgremium. „Es ist schön, dass dies jetzt auch der Arbeitgeber merkt.“

Für die Beschäftigten fordern Betriebsrat und IG BCE ein Ende der Unsicherheit. „Die Unternehmensleitung in Wien muss endlich erkennen, dass das Werk in Mainzlar für den Konzern unverzichtbar ist“, sagt der Betriebsratsvorsitzende Michael Schwarz. „Der Betriebsrat hat bereits ein Konzept für den Weiterbetrieb vorgelegt. Wir brauchen nun ein klares Bekenntnis zum Standort, verbunden mit den nötigen Investitionen.“

Die Menschen im Betrieb sehnen sich nach einer klaren Perspektive. „Der Arbeitgeber darf die Beschäftigten nicht länger hinhalten“, so Julian Fluder, zuständiger Gewerkschaftssekretär bei der IG BCE. „Was bis jetzt passiert ist, grenzt an psychischen Mobbing.“ Sollte es keine Zusage zum dauerhaften Weiterbetrieb geben, erwartet die Gewerkschaft, dass sich das Unternehmen an die ausgehandelten Vereinbarungen hält. „Außerdem verlangen wir vom Konzern einen zusätzlichen Bonus für diejenigen, die erst einmal bleiben sollen, nur um dann später doch ihren Arbeitsplatz zu verlieren.“

Die Mitglieder der IG BCE sind bereit, für ihre Zukunft zu kämpfen. Das haben sie im Verlauf der Verhandlungen über die Zukunft von RHI Magnesita gezeigt. „Das werden sie weiter tun“, sagt Julian Fluder. „Und wenn nötig, werden wir auch zur Unternehmenszentrale in der Kranichberggasse in Wien kommen.“