Schließung beim Automobilzulieferer Antolin Süddeutschland GmbH in Regenstauf
„Der Standort des Automobilzulieferers Antolin Süddeutschland GmbH in Regenstauf soll bis Ende 2021, spätestens Mitte 2022 geschlossen werden“ so lautet die Hiobsbotschaft der Geschäftsführung am letzten Freitag (09.04.21) in einer Betriebsversammlung.
"Grupo Antolin hält sich nicht an vertraglich fixierte Inhalte des Runden Tischs aus dem Jahr 2018 für Antolin Süddeutschland GmbH am Standort Regenstauf zwischen Magna, BMW, IG BCE und den Betriebsparteien Antolin Süddeutschland", so Bezirksleiter Andreas Blaser. Auch einen Termin bei Herrn Pschierer, damaliger Staatssekretär im bayerischen Wirtschaftsministerium, gab es in München. Die Firmen BMW und Magna hielten an dem Vertrag bisher fest und verhielten sich bisher vertragskonform.
Alle Beteiligten regelten in 2018 Lösungen für den Standort Regenstauf bis Ende 2026.
Von Seiten der Grupo Antolin wird dieser Vertrag nun erneut mit Füßen getreten.
Die derzeit laufenden Produkte sollen in naher Zukunft in die Standorte Massen (Brandenburg) und Trnava (Slowakei) verlagert werden.
Die Mitarbeiter*innen wurden durch die Geschäftsführung in einer Betriebsversammlung am letzten Freitag (09.04.2021) über den Beschluss der Geschäftsführung, „den Standort bis Ende 2021, spätestens jedoch Mitte 2022 zu schließen“ informiert.
Die Kolleg*innen hatten stets die Bereitschaft „130% Arbeitsqualität“ abzuliefern. Der Kunde BMW konnte daher 100%ige Qualität vom Standort erwarten und auch darauf zurückgreifen. "Jedoch mit der jüngsten Information glaube ich nicht, dass dieses hohe Niveau zu halten ist. Die Mitarbeiter*innen wurden regelrecht „abgewatscht“. Ob hier zukünftig noch mit einer über 100%igen Qualität zu rechnen ist, kann und werde ich nicht bestätigen können", so Blaser weiter.
Aktuell trägt die Arbeitnehmervertretung die unterschiedlichen Informationen zu der von der Geschäftsführung beschlossenen Sachlage zur Betriebsschließung zusammen.
Der Arbeitgeber wollte bereits ab dem 13.04.2021 in Verhandlungen eintreten. "Dies ist eine Frechheit und hält noch nicht einmal die betriebsverfassungsrechtliche Frist zur Stellungnahme des Betriebsrates ein", so der Bezirksleiter.
Im Werk Regenstauf sind derzeit ca. 260 Mitarbeiter*innen und Leiharbeiter*innen beschäftigt.
Hier ein Interview der Mittelbayerischen Zeitung mit Andreas Blaser, Leiter des Bezirks Kelheim-Zwiesel vom 13.04.21 im Video: