IG BCE Bezirk Berlin-Mark Brandenburg

Tarifkonflikt bei der IOI Oleo Wittenberge

Spitzen der Gewerkschaft IG BCE im Bezirk stärken Belegschaft den Rücken

Die führenden Mitglieder im Bezirk Berlin-Mark Brandenburg der Gewerkschaft IG BCE zeigen sich entsetzt über die Blockadehaltung der Geschäftsführung von IOI Oleo am Standort Wittenberge. Trotz mehrerer öffentlichkeitswirksamer Aktionen der Belegschaft verweigert der Arbeitgeber weiterhin jegliche Tarifgespräche.

IOI Oleo Wittenberge Foto 09.21

„Wir stehen hinter Euch!“ Die Mitglieder des Bezirksvorstands der IG BCE im Bezirk Berlin-Mark Brandenburg (hintere Reihe) stellen sich hinter die Forderungen der Kolleginnen und Kollegen von IOI Oleo in Wittenberge (vordere Reihe, sitzend). In der Mitte, vorne: Swen Ohlert, Gewerkschaftssekretär und Betriebsbetreuer.  

Foto: © IG BCE/Birgit Grunow

Rolf Erler, Bezirksleiter der IG BCE: „Das Vorgehen der Unternehmensleitung macht fassungslos. Mehr als 30 Jahre nach der Wiedereinigung wird bei IOI Oleo in einer GmbH immer noch mit zweierlei Maß gemessen – hier der Standort im brandenburgischen Wittenberge ohne Tarifvertrag, dort die Produktion im nordrhein-westfälischen Witten, wo der Großteil der Beschäftigten in Anlehnung an den Flächentarifvertrag Chemie bezahlt wird. Die Ungerechtigkeit in Sachen Entgelt, Arbeitszeit und anderer Leistungen ist nicht weiter hinnehmbar. Die IG BCE in Berlin-Mark Brandenburg sichert den Kolleginnen und Kollegen in Wittenberge die volle Unterstützung zu.“

Die IG BCE machte den Tarifkonflikt bei der IOI Oleo zu einem der Themen ihrer jährlichen Bezirksvorstandsklausur. Der Ort des Treffens, Wittenberge, war nicht zufällig gewählt. Eine Delegation der IOI-Oleo-Tarifkommission nahm an der Tagung teil und informierte die bezirklichen Vorstandsmitglieder über ihre Forderungen, die bisherigen Tarifaktionen und die aktuelle Stimmung im Betrieb.

Peter Wezel, Mitglied der Tarifkommission: „Die Rückenstärkung durch die Kolleginnen und Kollegen im Bezirksvorstand der IG BCE tut gut. Die Belegschaft im Betrieb ist stinksauer, dass es mit unseren Tarifforderungen nicht vorangeht. Wir wollen endlich gleichen Lohn verdienen für die gleiche Arbeit. Nur zum Vergleich: Derzeit beträgt unser Entgeltniveau im Durchschnitt etwa 80 Prozent von der Fläche Chemie Ost. Welches Argument gibt es eigentlich dafür, das nicht schleunigst zu ändern?“

Bezirksleiter Rolf Erler: „Der Arbeitgeber ist gut beraten, die immer dringender werdenden Forderungen der Beschäftigten als Weckruf zu verstehen. Wir fordern das Unternehmen auf, unverzüglich in Tarifgespräche einzusteigen.“

Zum Hintergrund des Tarifkonflikts:

Die IG BCE Tarifkommission fordert für die rund 100 Beschäftigten der IOI Oleo in Wittenberge die Anbindung an den Flächentarifvertrag Chemie Ost. Die Kolleginnen und Kollegen wollen damit deutliche Entgeltsteigerungen, eine verlässliche Entgeltentwicklung, volle Transparenz bei der Eingruppierung und ein gesichertes Niveau von weiteren Leistungen wie Urlaubsgeld, 13. Monatsgehalt und mehr erreichen. Im Blick haben sie dabei auch das Schwesterwerk am IOI Oleo-Produktionsstandort Witten im Ruhrgebiet: Viele der rund 150 Beschäftigten dort arbeiten nach den Bedingungen des Flächentarifvertrags Chemie. In Wittenberge dagegen gilt kein Tarifvertrag – der Arbeitgeber entscheidet nach eigenem Gutdünken über Eingruppierungen, Entgelt, Entgelterhöhungen und weitere Leistungen.

Erste Sondierungsgespräche hatten stattgefunden. Dann kam es im Februar dieses Jahres zum unvermittelten Abbruch der Gespräche seitens der IOI Oleo-Geschäftsführung. Von diesem Moment an startete die IG BCE den Tarifkonflikt.

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