IG BCE Bezirk Rhein-Main - "Gute Arbeit" bei Mitsubishi

Verbesserungen für Mitarbeiter und Unternehmen mit DGB-Index

Die Mitsubishi Polyester Film im Industriepark Kalle-Albert geht mit gutem Beispiel voran. Sie nutzt auf Initiative ihres Betriebsrats den DGB-Index „Gute Arbeit“ und damit ein wissenschaftlich fundiertes Instrument zur Messung der Arbeitsqualität aus Sicht der Beschäftigten. „Zunächst stand nur der Betriebsrat dahinter, jetzt auch die Geschäftsleitung. Das ist richtig gut“, freut sich Alexandra Wagner, Geschäftsführerin vom Forschungsteam Internationaler Arbeitsmarkt in Berlin, die den Prozess als externe Beraterin begleitet und die jeweiligen Ergebnisse auswertet. Wenn man Verbesserungen anstrebe, sei dieser DGB-Index sehr empfehlenswert, ist ihre Erfahrung.

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Arif Ulusoy, BR-Vorsitzender bei Mitsubishi in Wiesbaden

Foto: © Arif Ulusoy

Als ersten Schritt werden stets die Mitarbeiter befragt und Workshops veranstaltet, um den Status quo zu eruieren. So erfuhren Geschäftsleitung und Betriebsrat bei der Mitsubishi Polyester Film, welche Themen den Beschäftigten vor allem zu schaffen machten – der Grundstein war also gelegt. „Schlüsselthemen sind fast immer die Kommunikation, der Führungsstil und die Betriebskultur“, so Wagner. 

Das war auch bei dem Wiesbadener Unternehmen nicht anders. Es wurde nach den Ursachen und dann nach konkreten Maßnahmen zur Verbesserung gesucht. Dabei ging es zum Beispiel um größere Entscheidungsspielräume für die Arbeitnehmer und die Schaffung von Anreizsystemen.  „Es ist schon viel für die Beschäftigten erreicht worden“, äußert sich der Betriebsratsvorsitzende Arif Ulusoy zufrieden.

Dass die Arbeitsbedingungen besser geworden sind, sehen auch die Mitarbeiter. Dies ergab eine entsprechende Befragung im vergangenen Jahr, allerdings ist laut der Belegschaft immer noch viel Handlungsbedarf. Doch der Prozess ist auch noch lange nicht zu Ende. So wurde nun bei der Mitsubishi Polyester Film eine Steuerungsgruppe gegründet, die sich regelmäßig trifft und weitere Maßnahmen diskutiert.

„Wir sind ständig am Ball“, sagt Ulusoy.  Auch die Geschäftsleitung sehe mittlerweile den Nutzen für das Unternehmen und habe daher ein großes Interesse an dem Prozess entwickelt. Ein weiterer positiver Affekt laut dem Betriebsratsvorsitzenden: Bei den Mitarbeitern sei angekommen, dass ihre Meinung sehr ernst genommen werde. Ulusoy ist sich sicher, dass die  Steuerungsgruppe weiter für noch bessere Arbeitsbedingungen sorgen und bei der nächsten Mitarbeiterbefragung das Ergebnis noch positiver ausfallen wird.