Transformationstag 29.10.21
Mit dem bundesweiten Transformationstag am vergangenen Freitag setzten die deutschen
Industriegewerkschaften ein starkes Zeichen an die Politik. Die Industriegewerkschaft Bergbau,
Chemie, Energie im Bezirk Ulm hat hierzu – mit Blick auf die Pharmabranche – in
einer virtuellen Vertrauensleutesprechstunde, die zukünftigen Herausforderungen diskutiert.
Mit dabei waren unter anderem Daniel Becker, Vorsitzender der Vertrauensleute bei Boehringer
Ingelheim am Standort Biberach, Jonas Lang, IG BCE Bezirksleiter in Ulm sowie der
frisch wiedergewählte Vorsitzende der IG BCE in Deutschland, Michael Vassiliadis.
Thematisiert wurden Anforderungen an die Transformation, welche aktuell in den Koalitionsverhandlungen
erörtert werden. Transformation umfasst fundamentale Veränderungsprozesse, wie beispielsweise
die Digitalisierung, den demografischen Wandel, die Dekarbonisierung der energieintensiven Industrie
und die Globalisierung.
Unter dem Motto „Keine Zukunft ohne Transformation. Keine Transformation ohne Zukunft für uns“,
fordern wir einen gerechten Strukturwandel. Die Interessen der Arbeitnehmer*innen müssen gesehen, gehört
und beachtet werden. „Bei diesem gigantischen Umbruch, der uns bevorsteht, müssen soziale Gerechtigkeit,
Schutz und Sicherheit, neue Beschäftigungschancen und der Standard guter Industriearbeit gewährleistet sein“,
betont Bezirksleiter Jonas Lang.
Hierzu äußern sich auch die Vertrauensleutevorsitzenden des Pharmaunternehmens Boehringer Ingelheim.
Diese sorgen sichinsbesondere über den Fachkräftemangel, die sinkenden Ausbildungsplatzzahlen
und über die zunehmende Entgrenzung der Arbeit.
Michael Vassiliadis hebt in seinem Beitrag klar die Bedeutung von Tarifverträgen für die
Beschäftigten hervor: „Dort wo wir vor Ort mit Mitgliedern einen Tarifvertrag haben, sind die
Arbeitsbedingungen besser, die Löhne höher und die Arbeitszeit geregelter!“
Auch die aktuell steigenden Energiepreise sind ein Thema in der Sprechstunde: „Darunter leiden
die Verbraucher und die Industrie. Hier muss die neue Regierung einwirken. Es darf nicht
diejenigen treffen, die ohnehin schon tagtäglich finanziell herausgefordert sind. So kann die
Transformation nicht gelingen. Unter diesen Voraussetzungen ist der Wohlstand in Deutschland
insgesamt gefährdet“, gibt Vassiliadis den Zuhörenden mit auf den Weg und setzt so ein
eindeutiges Zeichen an die Politik.