Internationales

Transformation im Blick

Wie kann die Transformation in Europa im Sinne der Beschäftigten gestaltet werden? Wie könnte ein fairer Deal für die Beschäftigten aussehen? Mit dieser Frage befasste sich der Kongress des  Europäischen Gewerkschaftsbundes (EGB), der vom 23. bis 26. Mai in Berlin stattfand.

Foto EGB Kongress
Foto: © Hannes Hauke Kühn

Seitens der IGBCE waren neben Michael Vassiliadis , dem Vorsitzenden der IGBCE, auch Vorstandsmitglied Birgit Biermann sowie der internationale Sekretär Hannes Hauke Kühn und Melanie Hackl von der Bayer AG in Berlin dabei. Die Delegation des Deutschen Gewerkschaftsbundes (DGB) gestaltete als Gastgeber einen den Rahmen für den ersten Kongress des EGB nach der Corona Pandemie. Prominente Gäste aus der Politik waren neben Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen und Bundeskanzler Olaf Scholz auch der deutsche Arbeitsminister Hubertus Heil.

In vielen bilateralen Gesprächen des IGBCE-Vorsitzenden Michael Vassiliadis, unter anderem mit ukrainischen Gewerkschaften sowie Vertreterinnen und Vertretern der Parteien im Europäischen Parlament, wurde deutlich, dass es eine starke Stimme der Industriegewerkschaften braucht um die sozial-ökologische Transformation in Europa voranzubringen. Vassiliadis sprach in seiner Rolle als Präsident von industriAll Europe, dem europäischen Dachverband der Industriegewerkschaften mit knapp sieben Millionen Mitgliedern, zur Ausrichtung der europäischen Industriepolitik in den kommenden Jahren. Er machte deutlich, dass der Green Deal Industrieplan als europäische Antwort auf den Inflation Reduction Act (IRA) der USA zwar richtig sei, aber mehr Ambitionen und soziale Konditionierung nötig seien. Zugleich rief er dazu auf, weiter gemeinsam zu diskutieren, wie europäische Industriepolitik, die Arbeitsplätze auch in der Zukunft schafft, aussehen kann.

Melanie Hackl, Delegierte und Mitglied des EGB Jugendausschusses, betonte die Notwendigkeit, gut bezahlte Industriearbeitsplätze für die kommenden Generationen zu schaffen und dafür auch mit wettbewerbsfähigen Instrumenten Industriepolitik zu gestalten. Dass es die junge Generation ernst meint, die Gestaltung der Zukunft annehmen zu wollen, wurde unter anderem mit der Umsetzung einer verbindlichen Jugendquote innerhalb des europäischen Gewerkschaftsbundes deutlich.

Der EGB Kongress stimmte am Ende mit überwältigender Mehrheit dem Aktionsplan für die kommenden Jahre zu und wählte seine Führungsgremien ebenfalls neu. So wird die Irin Esther Lynch als Generalsekretärin den Europäischen Gewerkschaftsbund zukünftig weiter führen mit Isabelle Schömann und dem Schweden Claes-Mikael Stahl als Stellvertretung.