Linde will noch mehr Jobs streichen

Konzern will weitere 850 Stellen streichen

Die IG BCE verurteilt die jetzt bekannt gewordenen Pläne zu einem weiteren Personalabbau beim Gase-Hersteller Linde: „Es kann nicht sein, dass nach der Fusion nur noch die kurzfristigen Gewinninteressen von Aktionären bedient werden sollen."

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Foto: © Linde

Nach der Fusion mit dem US-Konkurrenten Praxair sollen entgegen früherer Beteuerungen nochmals 850 Stellen in Deutschland wegfallen – nach fast 1000 Arbeitsplätzen, die bereits durch das Abbauprogramm „Lift“ gestrichen worden sind. Gleichzeitig soll noch im Dezember die Linde-Zentrale in München schließen. Die noch 215 von einst 350 Beschäftigten sollen nach Pullach wechseln.

„Unsere Warnungen bestätigen sich: Die De-facto-Übernahme von Linde durch Praxair bringt den deutschen Beschäftigten nichts als Stellenabbau, Gängelung und Einschränkungen bei der Mitbestimmung“, sagt Xaver Schmidt, Linde-Aufsichtsratsmitglied der IG BCE. „Es zählen allein die Synergieziele, die Menschen werden zu Kennzahlen degradiert.“

Die IG BCE fordert eine Rücknahme der Streichungspläne. Sie würden die ohnehin schon knappe Personalsituation in Deutschland weiter verschärfen – und am Ende auch dem Konzern selbst schaden. „Es kann nicht sein, dass nach der Fusion nur noch die kurzfristigen Gewinninteressen von Aktionären bedient werden sollen. Ein Weltmarktführer mit einer operativen Marge von fast 20 Prozent sollte auch ein verantwortungsbewusster Arbeitgeber sein“, sagt Schmidt.