Festgefahren LEAG-Tarifverhandlungen

Tausend Beschäftigte machen ihrem Ärger Luft

Insgesamt mehr als tausend LEAG-Beschäftigte haben sich heute an den Kraftwerken und Tagebauen des Lausitzer Energieunternehmens versammelt, um ihrem Ärger Luft zu machen. Allein 500 demonstrieren im Industriepark Schwarze Pumpe in Spremberg (Spree-Neiße) für höhere Löhne.

Aktionen LEAG 5
Foto: © Thomas Goethe

Sie schwenken Fahnen, sie pfeifen, sie machen Lärm. Sie sind wütend, weil die Arbeitgeber die Tarifverhandlungen blockieren und ihrer Forderung nach einer tabellenwirksamen Entgelterhöhung nicht nachkommen.

Die Verhandlungen für die rund 7200 Beschäftigten des zweitgrößten deutschen Stromerzeugers sind festgefahren: Die zweite, von Beginn an durch Konfrontation geprägte, Gesprächsrunde bei der LEAG wurde am 13. April ohne Ergebnis beendet. Eine dritte Verhandlungsrunde sagte die IGBCE-Tarifkommission ab und rief stattdessen zu Protestaktionen vor dem Industriepark Schwarze Pumpe und an den Kraftwerken Jänschwalde und Boxberg auf.

Und die IGBCE hat die Arbeitgeber aufgefordert, bis zum 29. April ein realitätsnahes Angebot vorzulegen. IGBCE-Verhandlungsführer Holger Nieden unterstreicht: „Tun sie das nicht, müssen wir Arbeitskampfmaßnahmen einleiten.“ Die Fronten bei den Verhandlungen sind also verhärtet, die Protestaktionen könnten nur der Anfang sein.

Aktionen bei LEAG

Die IGBCE fordert, die Vergütungen um sieben Prozent anzuheben (Auszubildende entsprechend). Sie will außerdem die Freistellungstage für IGBCE-Mitglieder dauerhaft festschreiben. Die Arbeitgeber beharren bisher hingegen auf einer Nullrunde bei Löhnen und Gehältern und bieten stattdessen eine Einmalzahlung in Höhe von 600 Euro an. Zusätzliche Freistellungstage für IGBCE-Mitglieder soll es ihrem Ermessen nach künftig nicht mehr geben.

„Wir wollen endlich richtig in die Verhandlungen gehen. Aber die Arbeitgeber weigern sich, eine Erhöhung der Entgelttabelle mit uns zu besprechen. Stattdessen lehnen sie sämtliche unserer Forderungspunkte kategorisch ab“, so Nieden und ergänzt: „Die Arbeitgeber ignorieren völlig die aktuelle Situation und die hohen Inflationsraten, die unserer Kolleginnen und Kollegen hart treffen.  Gleichzeitig liefen die Tagebaue und Kraftwerke der LEAG seit Monaten auf Hochtouren. Er hebt hervor: „Die Beschäftigten haben geliefert. Sie brauchen jetzt Entlastung. Sie verdienen eine saftige Erhöhung der Entgelttabelle.“

Weitere Informationen

Kraftwerk Schwarze Pumpe
Foto: © Hartmut Rauhut
Energieunternehmen LEAG
Zweite LEAG-Tarifverhandlung ohne Ergebnis beendet

Die zweite Tarifverhandlung bei dem Lausitzer Energieunternehmen LEAG ist am 13. April ohne Ergebnis beendet worden. Die Gespräche für die rund 7200 Beschäftigten des Konzerns waren von Konfrontation geprägt.