Tarifverträge stehen!
Endlich geschafft! Nach jahrelangem Ringen und elf Verhandlungen hat die IGBCE ihr Ziel beim B. Braun Gesundheitsservice erreicht: Die Tarifverträge stehen. Seit dem 1. Mai gilt in dem Unternehmen ein Manteltarifvertrag, ein Entgelttarifvertrag und ein Überleitungstarifvertrag.
Matthias Neurath (Director HR Business Partner via medis / HomeCare), Marcel Becker (Betriebsratsvorsitzender Neuwied), Alexandra Friedrich (Betriebsratsvorsitzende B.Braun), Marc Welters (IGBCE-Verhandlungsführer), Alexander von der Straten (Geschäftsführer), Sabine Schulze (Betriebsratsvorsitzende Hürth), Christopher Boeffel (Geschäftsführer).
Das bedeutet, dass für die rund 300 Beschäftigten des Unternehmens jetzt die Arbeitsbedingungen einheitlich geregelt und deutlich verbessert sind. Neben den Schichtzuschlägen und den Arbeitszeiten ist zum Beispiel auch der Urlaubsanspruch tarifvertraglich festgelegt. Und die Beschäftigten werden künftig nach einem gerechten und transparenten Entgeltsystem bezahlt. Im Durschnitt sind ihre Vergütungen deutlich gestiegen.
IGBCE-Verhandlungsführer Marc Welters betont: „Der erste Schritt ist gemacht- auch künftig soll es Tarifverhandlungen geben: Das hängt aber davon ab, ob wir ausreichend Mitglieder haben.“ Er unterstreicht mit Blick auf die Beschäftigten: „Viele werden von dem Abschluss profitieren und künftig können wir regelmäßig verhandeln, wenn ihr uns das Mandat gebt: Also Mitglied werden!“
Vor dem ersten Mai hatte das Homecare-Unternehmen keinen Tarifvertrag – und weigerte sich über Jahre hinweg, überhaupt Tarifverhandlungen aufzunehmen. Mit Hartnäckigkeit und tariflichen Aktionen baute die Gewerkschaft über Jahre hinweg schließlich genug Druck auf die Arbeitgeber auf.
„Wir haben geliefert“, unterstreicht Welters. „Alle bekommen mit der Einführung zum 1. Mai 2023 mehr Geld, ohne Ausnahme. Jetzt erwarten wir eine breite Mitgliedschaft – künftig geht es ums Verhandeln, nicht ums kollektive Betteln.“