Warnstreik droht

Tarifverhandlungen für Beschäftigte der BGE erneut gescheitert

Die Tarifverhandlungen für die rund 2300 Beschäftigten der Bundesgesellschaft für Endlagerung (BGE) endeten am gestrigen Montag auch in der 5. Runde ergebnislos. Ein neuer Verhandlungstermin steht zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht fest.

BGE

BGE-Beschäftigte forderten am Montag im Rahmen einer „politischen Mittagspause“ ein Entgegenkommen der Arbeitgeber

Foto: © Christian Burkert

Die Arbeitgeberseite hat zwar ein neues Angebot unterbreitet, dieses ist für Marcel Schmidt, IGBCE-Verhandlungsführer, jedoch unakzeptabel. „Seit fünf Monaten hat es der Arbeitgeber nicht geschafft, ein vernünftiges monetäres Angebot vorzulegen und sich unseren Forderungen auch nur minimal anzunähern“, sagt der Gewerkschaftssekretär im Bezirk Südniedersachsen. „Wir sind heute an unsere Schmerzgrenze gegangen, weitere Zugeständnisse würde die Belegschaft nicht mittragen.“ Er erwarte ein vernünftiges Angebot, um weiter verhandeln zu können.

Die IGBCE fordert eine Erhöhung um mindestens 6 Prozent rückwirkend ab dem 1. März dieses Jahres, weitere vier Prozent ab dem 1. März 2024. Das Angebot der Arbeitgeber: Die Entgelte sollen erst zum Jahresende tabellenwirksam angehoben, der monatliche Inflationsausgleich in Tranchen über 10 Monate ausgezahlt werden. „Als privatgeführtes Unternehmen unter dem Dach des Bundesumweltministeriums müssen wir über den Tellerrand schauen. Um unseren Aufgaben angemessen nachkommen und Fachkräfte gewinnen zu können, ist die Orientierung am Tarifvertrag des Öffentlichen Dienstes schwierig bis unmöglich“, so Sebastian Zwetkow-Tobey, Vorsitzender des Gesamtbetriebsrats und Mitglied der Verhandlungskommission. „Wir sind die Entsorger der Energieriesen und orientieren uns deshalb an deren Abschlüsse.“

Die IGBCE ist mit ihrer Geduld am Ende. „Wenn der Arbeitgeber sich bis kommende Woche nicht bewegt, werden wir zum Arbeitskampf mobilisieren“, kündigt Jeannette Chiarlitti, Leiterin des Bezirks Südniedersachsen, deshalb an. 

Die Bundesgesellschaft für Endlagerung (BGE) ist als hundertprozentige Tochter des Bundes beauftragt mit den Aufgaben im Bereich der Endlagerung radioaktiver Abfälle. Das Unternehmen ist aus einem Zusammenschluss der Endlagerfachbereiche des Bundesamtes für Strahlenschutz (BfS) sowie der Betriebsgesellschaften Asse GmbH und Deutsche Gesellschaft zum Bau und Vertrieb von Endlagern für Abfallstoffe entstanden.