Chemie-Tarifrunde 2022

Tarifkommission Bayern fasst regionalen Forderungsbeschluss

Mit welchen Forderungen geht die IGBCE Bayern in die regionale Verhandlung mit der Arbeitgeberseite über einen neuen Entgelttarifvertrag in der Chemiebranche? Diese Frage stand im Mittelpunkt der Tarifkommission Bayern am 9. Februar.

Chemie-Tarifrunde 2022_ Forderungsempfehlung 1
Foto: © Kai-Uwe Knoth

Die 24 Betriebsrät*innen und Vertrauensleute aus allen bayerischen IGBCE-Bezirken stimmten mit einstimmiger Mehrheit dafür, mit der Forderungsempfehlung des IGBCE-Hauptvorstandes in die Verhandlung zu gehen. Damit stellt auch die IGBCE Bayern die Erhöhung der Entgelte und Ausbildungsvergütungen ins Zentrum der Tarifrunde der chemisch-pharmazeutischen Industrie 2022. Diese steht unter dem Motto „Wir Plus X“.

Gefordert wird von der Zukunftsgewerkschaft bei einer Laufzeit von 12 Monaten eine Erhöhung der Entgelte und Ausbildungsvergütungen, so dass die Kaufkraft der Beschäftigten in der Chemieindustrie nachhaltig gesteigert wird, eine Erhöhung der Schichtzuschläge für die besonders belastenden Nachtschichten auf einheitlich 25 Prozent, die Sicherung der Zukunftschancen für junge Menschen durch Weiterentwicklung des Tarifvertrages „Zukunft durch Ausbildung und Berufseinstieg“ (TV ZAuBer) sowie Sicherheit und Schutz für die IGBCE-Mitglieder in der Transformation und gute mobile Arbeit für die Zukunft. Zusätzlich zur Forderungsempfehlung des IGBCE-Hauptvorstandes wurde von den Mitgliedern der bayerischen Tarifkommission die Forderung nach Stärkung der Tarifbindung und Sozialpartnerschaft in die Empfehlungsliste aufgenommen.

Die Punkte im Einzelnen:

  1. Eine Erhöhung der Entgelte und Ausbildungsvergütungen, so dass die Kaufkraft der Beschäftigten in der Chemieindustrie nachhaltig gesteigert wird.
  2. Erhöhung der Schichtzuschläge für die besonders belastenden Nachtschichten auf einheitlich 25 Prozent.
  3. Sicherung der Zukunftschancen für junge Menschen durch Weiterentwicklung des Tarifvertrages „Zukunft durch Ausbildung und Berufseinstieg“ (TV ZAuBer).
  4. Sicherheit und Schutz für die IGBCE-Mitglieder in der Transformation gewährleisten und gute mobile Arbeit für die Zukunft gestalten.
  5. Tarifbindung und Sozialpartnerschaft stärken.
  6. Die Laufzeit soll 12 Monate betragen.

Vorangegangen waren intensive Diskussionen der Forderungsempfehlungen in der virtuellen Sitzung selbst, aber auch vorab in den Betrieben vor Ort. Das Ergebnis: Der Chemiebranche geht es – trotz Corona – meist sehr gut. Die Auftragsbücher sind voll. Die Umsätze sind gut. Davon sollen auch die Beschäftigten profitieren.

„Ich freue mich, dass wir mit diesem Ergebnis geschlossen und mit gewichtiger Stimme in die regionale Tarifrunde am 10. März mit dem Arbeitgeberverband gehen können“, betont Beate Rohrig, Landesbezirksleiterin der IGBCE in Bayern. „Wir wollen mit einem starken Forderungspaket wichtige Akzente für den Tarifbezirk Bayern setzen und der Bundestarifkommission gute Argumente an die Hand geben, um für unsere Mitglieder die Arbeits- und Lebensbedingungen nachhaltig nach vorne zu bringen.“ Im Anschluss an die acht regionalen Tarifverhandlungen steht die bundesweite Tarifverhandlung am 21. März an.