Tarifrunde Papier

IGBCE erhöht Druck auf Arbeitgeber

Die IGBCE erhöht im Tarifkonflikt in der Papier erzeugenden Industrie den Druck auf die Arbeitgeber: In den kommenden Tagen ruft die Gewerkschaft die bundesweit 40.000 Beschäftigten der Branche zu Aktionen auf. Einige Tarifaktionen sind schon gelaufen, geplant sind zahlreiche weitere mit hunderten Teilnehmer*innen.

Tarifaktion Papier 2022

Ihre Tarifforderung bereits unterstrichen haben die Kolleginnen und Kollegen der Mercer Stendal. 

Foto: © IGBCE/ Lars Hunger

Die ersten beiden Bundestarifverhandlungen hatten IGBCE und Arbeitgeber ohne Ergebnis vertagt. „Außer Jammern kam von den Arbeitgebern bisher nicht viel. Dabei befindet sich die Papierindustrie nicht in einer Krisensituation, der Branche geht es gut. Konzerne planen Ausschüttungen an die Mitarbeiter!“, so IGBCE-Verhandlungsführer Frieder Weißenborn und betont: „Ich erwarte, dass von den Arbeitgebern in der dritten Verhandlung Substanz kommt.“ Da Argumente bisher nicht ausgereicht hätten, werde die IGBCE nun mit Aktionen nachhelfen.

Um den Druck auf die Arbeitgeber zu erhöhen, sind Kundgebungen, Tarifdemos oder Betriebsversammlungen geplant, unter anderem folgende:

  • 10. November. Toraktion bei dem Spezialpapierhersteller Glatfelter in Gernsbach.
  • 11. November: Versammlung vor dem Tor bei dem Autozulieferer Yangfeng in Neustadt an der Donau.
  • 14. November: Zentrale Kundgebung in der Festhalle Arnsberg. Erwartet werden mindestens 200 Teilnehmer*innen aus allen umliegenden Unternehmen der Papierindustrie.
  • 14. November: Tarifaktion bei dem Papierunternehmen Sappi in Alfeld.
  • 15. November: Betriebsversammlung bei dem Papierunternehmen Essity in Mannheim
  • 16. November: Tarifdemo in Düren.
  • 16. November: Vor-Tor-Aktion bei der Papier- und Kartonfabrik Varel.
  • 16. November. Vor-Tor-Aktion bei UPM Nordland Papier in Dörpen.

Die Papiergewerkschaft IGBCE fordert in der diesjährigen Tarifrunde eine deutliche Steigerung der Vergütungen um einen tabellenwirksamen Festbetrag rückwirkend zum 1. Oktober 2022. „Bei unseren Leuten muss eine dauerhafte Entlastung und damit eine nachhaltige Erhöhung der Entgelte im Portemonnaie spürbar sein“, so Weißenborn. Außerdem soll die Attraktivität der Schichtarbeit durch die Verdopplung der Durchfahrzulage auf zehn Prozent gesteigert werden. Die Durchfahrzulage erhalten Beschäftigte, die im vollkontinuierlichen Schichtbetrieb arbeiten.

Am 18. November (Freitag) gehen die Tarifverhandlungen im hessischen Sulzbach weiter.

Weitere Informationen

Papierindustrie
Foto: © Helge Krückeberg
Papier-Tarifrunde

Tarifabschluss für 40.000 Beschäftigte in der Papierindustrie: In zwei Stufen werden die Vergütungen dauerhaft um einen Festbetrag von insgesamt 200 Euro erhöht. Die Durchfahrzulage steigt auf 7,5 Prozent. Außerdem erhalten die Beschäftigten das tarifliche Inflationsgeld in drei Einmalzahlungen, insgesamt 3000 Euro netto.