„Letzte Rolle“ zum 1. August 2021
Das Unternehmen Neukölln Spezialpapier NK GmbH& Co. KG produziert seit 1974 verschiedene Spezialpapiere in Berlin. Wirtschaftliche Gründe haben die Melitta Group veranlasst, den Standort aufzugeben, 70 Beschäftigte sind von der Entscheidung betroffen.
In konstruktiven Verhandlungen verständigten sich Betriebsrat, IG BCE und Melitta auf ein sozialverträgliches Konzept für die von der Schließung betroffenen Beschäftigten des Berliner Werkes in Neukölln. Es sieht umfangreiche Abfindungs-, Transfer- und Weiterbildungspakete vor.
"Die Schließung dieses traditionsreichen Neuköllner Werkes ist für die Beschäftigten und auch für den Industriestandort Berlin ein harter Schlag", sagt Elke Swolinski, Gewerkschaftssekretärin der IG BCE. "Am Ende haben wir ein Sicherheitsnetz für die Betroffenen geknüpft, das sich sehen lassen kann: Es eröffnet Jüngeren neue Perspektiven und ermöglicht Älteren ein Ausscheiden mit Anstand."
„Wir haben in dieser schwierigen Lage in guter Sozialpartnerschaft gemeinsam mit Betriebsrat und Gewerkschaft Verantwortung übernommen und eine vernünftige Lösung erreicht. Getragen von Respekt haben wir den Interessenausgleich und den Sozialplan erstellt“, so der Personalverantwortliche der Melitta Group, Roberto Rojas.
Der vereinbarte Sozialplan sieht umfangreiche Abfindungspakete für Beschäftigte vor. Die Abfindungen richten sich nach Kriterien wie Alter, Betriebszugehörigkeit, Anzahl der Kinder und beinhalten diverse Zuschüsse – unter anderem für Fälle mit Qualifizierungsbedarf oder erschwerten Vermittlungschancen. Eine Transferagentur wird die von der Werksschließung betroffenen Beschäftigten bei der Vermittlung in Arbeit unterstützen. Für die rentennahen Beschäftigten wurde eine Brücke in den Ruhestand gebaut.
„Es war unser Ziel, eine für alle akzeptable Lösung zu finden, was uns auch gelungen ist“, stellt der Betriebsratsvorsitzende Michael Camenz abschließend fest.