Tarifeinigung nach Warnstreik

Sattes Plus für LEAG-Beschäftigte

4 Prozent mehr Entgelt und für IGBCE-Mitglieder 600 Euro obendrauf: Warnstreik beim Energiekonzern LEAG bringt Durchbruch bei Tarifverhandlungen.

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Foto: © Thomas Goethe

Nach mehr als zwölfstündigen Verhandlungen haben sich die Energie-Gewerkschaft IGBCE und der Cottbuser LEAG-Konzern auf einen Tarifkompromiss für die gut 7200 Beschäftigten verständigt. Er sieht eine Anhebung der Entgelte um 4 Prozent vor sowie für IGBCE-Mitglieder zusätzlich eine Einmalzahlung von 600 Euro. Noch am späten Freitagabend (6. Mai 2022) unterzeichneten beide Seiten die Übereinkunft, der die Tarifkommission der IGBCE zuvor einhellig zugestimmt hatte.

"Wir haben ein Paket geschnürt, das für uns gerade noch tragbar ist", sagte IGBCE-Verhandlungsführer Holger Nieden. Angesichts ungewöhnlich weit auseinander liegender Positionen im Vorfeld habe man die Arbeitgeberseite nur mit Aktionen und Warnstreik auf Kompromisskurs bringen können. "Ohne den Druck der Beschäftigten wären wir nicht weitergekommen", sagte Nieden.

Mehr als 2000 Menschen hatten vergangenen Dienstag in Tagebauen und Kraftwerken des zweitgrößten deutschen Energieproduzenten vorübergehend die Arbeit niedergelegt. Die Arbeitgeberseite hatte zuvor lediglich Einmalzahlungen angeboten, erst in der dritte Gesprächsrunde war nun Bewegung in die Verhandlungen gekommen.

Nieden hob vor allem die zusätzliche Einmalzahlung für IGBCE-Mitglieder in Höhe von 600 Euro hervor. "Das ist deutlich mehr als ein Sahnehäubchen obendrauf für unsere Kolleginnen und Kollegen." Der Stichtag für die Einmalzahlung ist der 31. Juli 2022. Wer jetzt IGBCE-Mitglied ist oder noch bis Ende Juli eintritt, erhält die 600 Euro. Vereinbart wurde zudem, eine weitere Sonderleistung für Gewerkschaftsmitglieder in Form einer Guthabenkarte um 10 auf 45 Euro im Monat aufzustocken. Der Tarifabschluss gilt bis Ende Juli 2023.