Protest und nachfolgende Streiks bei BA Glass in Gardelegen

Protest und nachfolgende Streiks bei BA Glass in Gardelegen

Nach insgesamt 3 Tarifrunden sind die Tarifverhandlungen für die insgesamt 130 Beschäftigten in Gardelegen zum Erliegen gekommen.

Die IG BCE fordert in der aktuellen Tarifverhandlung Entgelte die sich am Flächentarifvertrag Glas Ost orientieren.

Fahnen IG BCE
Foto: © Christian Burkert

Die Arbeitgeberseite betonte, dass derzeit kein Spielraum für Entgelterhöhungen wäre und möchte somit eine Nullrunde für die Beschäftigten durchsetzen. Mehrere Spitzengespräche mit dem Ziel einer einvernehmlichen Lösung haben zu keinem Ergebnis geführt.

Die BA Glass Germany GmbH in Gardelegen ist seit 2020 tarifgebunden. Die Entgelte liegen derzeit bei ca. 87,5% der Flächentarifbedingungen Glas-Ost.

Jan Melzer (Verhandlungsführer IG BCE): „Wir haben im letzten Jahr erstmals Tarifverhandlungen abgeschlossen, mit dem gemeinsam klar definierten Ziel, die Arbeitsbedingungen hin zur Fläche Glas Ost zu entwickeln. Die Verweigerungshaltung der Unternehmensleitung würde nun dazu führen, dass die Spanne zur Fläche wieder größer wird, anstatt sich zu schließen. So wurden die Entgelte in der Fläche Glas Ost bis zum April dieses Jahrs um insgesamt 3,75% angehoben. Unter dem Deckmantel der Corona-Krise, wird hier mit aller Macht versucht, die Entgelte der Kolleginnen und Kollegen weiter kurz zu halten. Vorhergehende Absprachen und auch schriftlich fixierte Zusagen werden durch die Unternehmensleitung nicht eingehalten. Die Situation vor Ort ist katastrophal. Langjährige Mitarbeiter verlassen das Unternehmen und selbst Auszubildende suchen sich direkt nach ihrer Ausbildung eine Beschäftigung außerhalb des Unternehmens. In der Folge dessen geht Erfahrung verloren und es kommt immer wieder zu Qualitätsverlusten. Anstatt die Ursache dafür – die Mitarbeiterzufriedenheit zu steigern, wird immer wieder versucht, fadenscheinige Gründe für die Situation zu finden. Klar ist, unsere Tarifverträge sind ein Gütesiegel fürs Unternehmen und müssen auch vernünftige Standards erfüllen. Dafür kämpfen wir gemeinsam!“

Um nun das Unternehmen zum Einlenken zu bewegen, werden wir verschiedene auf sich eskalierende Maßnahmen, bis hin zu Arbeitskämpfen einleiten.

Sobald die aktuelle Corona-Situation es ermöglicht, werden wir im ersten Schritt die 130 Beschäftigten zu einer öffentlichkeitswirksamen Protestkundgebung aufrufen, ihrem Unmut Luft zu machen. Den Termin werden wir rechtszeitig bekannt geben.

Sollte die Geschäftsführung dieses Signal nicht verstehen und in der Tarifrunde einlenken, sind darauffolgende Streiks unvermeidbar.