Energieintensive Industrie
Foto: © IGBCE
Energieintensive Industrie umbauen!

Umbau als Herausforderung und Chance

Die deutsche Industrie muss bis 2045 klimaneutral werden. Für die Papier-, Glas- und Keramikindustrie ist das eine noch größere Herausforderung als für andere Branchen. Diese Industrien sind aus physikalischen Gründen energieintensiv, der Energiebedarf für die Prozesse kann kaum gesenkt werden. Deshalb müssen große Mengen fossiler Energieträger vollständig durch Strom und Wasserstoff ersetzt werden. Unvermeidliche Restemissionen können durch CO2-Abscheidung und -Speicherung neutralisiert werden.

Der Schlüssel für den Umbau sind große Mengen preisgünstigen grünen Stroms. Um alle Sektoren klimaneutral zu machen, brauchen wir in Deutschland etwa vier Mal so viel Strom wie noch 2019. Der beschleunigte Ausbau von Wind- und Solarenergie seht dabei im Zentrum. Wir müssen den Umbau bewältigen und gleichzeitig im internationalen Wettbewerb bestehen. Wenn er gelingt, bietet der weltweite Einsatz von Technologien und Prozessen, die wir hier entwickeln, neue Marktchancen für die deutsche Industrie.

Unsere Perspektive: Sicherheit im Wandel

Oberstes Ziel beim Umbau ist der Erhalt der Strukturen, Standorte und Arbeitsplätze in der energieintensiven Industrie. Dazu sind massive öffentliche Investitionen in Infrastruktur, erneuerbare Energien und Bildung notwendig. Der Staat muss dafür sorgen, dass auch Investitionen in klimaschonende Prozesse getätigt werden, die noch nicht rentabel sind. Instrumente dafür sind Transformationsfonds, verbessere Abschreibungen und Differenzverträge. Nur so wird Sicherheit für die Beschäftigten gewährleistet.

Deshalb fordert die IGBCE:

  • Aufbau eines Transformationsfonds, der sich direkt an Unternehmen beteiligt und Investitionen anschiebt
  • Deutlich schnellerer Ausbau von Wind- und Solarenergie
  • Beschleunigter Ausbau der Übertragungsnetze, um den Strom von der Küste zu den Industriestandorten zu bringen
  • Einführung von wettbewerbsfähigen Industriestrom und -Gaspreisen
  • Konsequenter Ausbau der Wasserstoff-Produktion und -Infrastruktur
  • Nutzung von Differenzkontrakten (CfDs) auch über Klimaschutzverträge
  • Weiterbildung und Qualifizierung der Beschäftigten für die Umstellung auf neue Technologien und Prozesse
  • Ausweitung der Mitbestimmung der Betriebsräte in den Themenbereichen Nachhaltigkeit und Ressourceneffizienz
  • Sicherung der Wettbewerbsfähigkeit durch Ausgleich der Mehrkosten für Energie bei exportierenden Unternehmen

Der Umbau gelingt nur gemeinsam. Gewerkschaft und Betriebsräte sind unverzichtbare Partner der Transformation. Dafür steht die IGBCE.

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