„Die in der Koalition getroffene Vereinbarung zur Anhebung des Kurzarbeitergelds ist ein akzeptabler Kompromiss und ein wichtiges Signal gesellschaftlicher Solidarität mit den durch die Corona-Krise besonders betroffenen Beschäftigten“, sagt der IG-BCE-Vorsitzende Michael Vassiliadis am Donnerstag in Hannover.
Die Gewerkschaften hätten sich in den vergangenen Wochen auf breiter Front für eine Aufstockung eingesetzt, weil die bestehende Kurzarbeitergeld-Regelung für Arbeitnehmer mit niedrigen Einkommen und ohne tarifvertragliche Ergänzung existenzgefährdend sei.
„Dort, wo die Gewerkschaften über Tarifverträge eine ordentliche Aufstockung zum staatlichen Kurzarbeitergeld bereits vereinbart hatten, profitieren von diesem Kompromiss nun jedoch vor allem die Unternehmen – und das gleich doppelt: Sie sparen sich nicht nur die Aufstockungszahlungen an ihre Beschäftigten, der Staat übernimmt auch noch komplett die Beiträge zur Sozialversicherung“, rechnet der IG-BCE-Vorsitzende vor.
„Wir erwarten, dass gut verdienende Konzerne unserer Branchen diese ,Windfall-Subventionen' an die Beschäftigten weitergeben, die in umfassender Kurzarbeit sind“, so Vassiliadis.
In den Branchen der IG BCE profitieren aktuell gut 80 Prozent der mehr als 1,1 Millionen Arbeitnehmer von Tarifvereinbarungen, die teils eine Anhebung auf 90 Prozent des letzten Gehalts vorsehen.