IG BCE Bezirk Ludwigshafen

Position der IG BCE zur Rente mit 68

Gegen Anhebung des Rentenalters

„Rente mit 68“ – diese Nachricht sorgte Anfang Juni für allerhand Zündstoff und fand sich in zahlreichen Schlagzeilen der Gazetten wieder. Regierungsberater hatten - drei Monate vor der Bundestagswahl - für eine Anhebung des Renteneintrittsalters plädiert und somit für allerhand Wirbel gesorgt. Laut den Experten drohten sonst „schockartig steigende Finanzierungsprobleme in der gesetzlichen Rentenversicherung ab 2025".

Rente

Ausschlaggebend für diesen Vorschlag: Zurzeit lässt sich die gesetzliche Rente nur finanzieren, wenn der Steuerzahler kräftig mitunterstützt. Die Lösung sehen die Experten darin, dass Arbeitnehmer später in Rente gehen. Nach derzeitigen Prognosen der Lebenserwartung würde mit einer solchen Regel das Rentenalter im Jahr 2042 mit 68 Jahren erreicht. Jedoch stieß der Vorschlag der Regierungsberater auf viel Kritik und Ablehnung. Auch die IG BCE stellt sich gegen diesen Vorstoß.

„Der Vorschlag ist nichts anderes als eine de-facto-Rentenkürzung. Denn schon heute können viele Beschäftigte nicht bis zum regulären Renteneintrittsalter arbeiten und gehen mit hohen Abschlägen vorzeitig in Ruhestand. Wenn jetzt das Renteneintrittsalter erhöht wird ändert sich die Belastungssituation für viele Arbeitnehmer in keinster Weise. Das einzige was man heute schon sagen kann ist, dass damit weiterhin viele das reguläre Eintrittsalter in die Rente nicht erreichen werden und zusätzliche Abschläge in Kauf nehmen müssen. Daher werden wir als Gewerkschaften diesen unsinnigen Vorschlag nicht mitgehen.“, betont Roland Strasser, Landesbezirksleiter der IG BCE Rheinland-Pfalz/Saarland. Der Gewerkschafter hat jedoch eine Alternativlösung in petto: „Wir brauchen eine Erwerbstätigenrente , in der alle Formen der Erwerbstätigkeit versicherungspflichtig in der gesetzlichen Rente werden wie z.B. Beamte und Selbständige. So können wir die Herausforderungen des demographischen Wandels lösen.“

Gunther Kollmuß, IG BCE Bezirksleiter Ludwigshafen steht der Anhebung des Rentenalters ebenfalls kritisch gegenüber: „Die Arbeit in den Unternehmen wird durch stetige Effizienzprogramme, Personalabbau oder Verdichtung von Jahr zu Jahr belastender. Transformation und Digitalisierung stellen viele Jobs in Frage. Da geht eine Verlängerung der Lebensarbeitszeit in die komplett falsche Richtung.“


Text von Swenja Knüttel