Ticker KW 48/2020

Perspektiven in Sulingen

Nach dem Aus für die Produktion beim Schuhhersteller LLOYD in Sulingen greifen nun ein Sozialplan und Interessenausgleich. Ideen für die Zukunft am Standort werden auch konkreter.

Foto Ticker 48 2020
Foto: © LLOYD Shoes

„Die persönliche Betroffenheit ist sehr groß“, sagt Gerd Beich, der Betriebsratsvorsitzende von LLOYD SHOES. Dennoch haben alle Beteiligten einen guten Job gemacht. Für die direkt betroffenen Vollzeitstellen haben Betriebsrat und Arbeitgeber einen Interessenausgleich und Sozialplan abgeschlossen. Dieser beinhaltet auch eine Transfergesellschaft, die in enger Kooperation mit der IG BCE ausgewählt wurde. „Uns ist wichtig, dass die Transfergesllschaft ordentlich arbeitet und die Menschen gut in diesem Veränderungsprozess begleitet. Ich freue mich, dass wir uns in den Verhandlungen mit unserem Vorschlag durchsetzen konnten“, sagt Anna Engfer, die für LLOYD zuständige Gewerkschaftssekretärin.

Zukunft für den Standort

„Wir haben einen der modernsten Logistikbereiche in der Schuhindustrie, und das hilft, dass man uns Innovation auch zutraut“, betonte Gerd Beich nach ausführlichen Gesprächen über den möglichen Aufbau einer Innovationsabteilung mit Politiker*innen und der Geschäftsführung. Die neue Abteilung soll hochqualifizierte Arbeitsplätze schaffen und binden.

Neben der Modellentwicklung, die ebenso in Sulingen ansässig bleibt wie die zentrale Verwaltung, sollen neue Fertigungstechniken und Materialien sowie weitere Innovationen in Bezug auf Umweltschutz, Lieferketten oder Verkaufsstrategien vor Ort entwickelt werden.

Perspektive für die Region

Für die aktuell fast 20 Auszubildenden ist die Situation besonders schwer. Sie müssen ihre Berufsperspektive überdenken. Deshalb ist der Ansatz, eine neue Abteilung in Sulingen aufzubauen, so wichtig: Als größter Arbeitgeber der Stadt braucht es künftig eine Strahlkraft aus dem Unternehmen, um junge Menschen in der Region zu halten. Nach dem Schock sind alle Mittel, um den Jobabbau zu mildern im Einsatz. Ein Funken Hoffnung, nach vorne zu schauen, wird aber auch langsam sichtbar.

Weitere Informationen