Jochen Franz

Neue Freunde durch die Flut

Hochwasser Franz 11

Eigentlich kann das nicht noch einmal passieren. Jochen Franz hat Rückstauklappen eingebaut. Auch die Dachrinnen sind jetzt so konstruiert, dass das Wasser abläuft. Und trotzdem: „Jedes Mal, wenn es ein Unwetter gibt, ist die Angst wieder da.“ Die Familie von Jochen Franz und dessen Schwiegereltern, die den Keller und das Erdgeschoss des Hauses in Erftstadt nahe Köln bewohnen, glaubten sich schon sicher vor dem Hochwasser. Doch dann stieg das Grundwasser aus allen Abflüssen hoch. „Das ist ja wie bei ,Titanic‘, hat meine Tochter gesagt“, erinnert sich Jochen Franz: In der Wohnung seiner Schwiegereltern schwammen die Sessel.  

Das Ausmaß der Schäden sah man erst später: Die Böden mussten raus, die Heizung war kaputt, die alten Möbel und Erinnerungsstücke der Schwiegereltern unwiederbringlich verloren. Da kam die Rundmail der IGBCE gerade recht, dass Flutopfer unbürokratisch eine Soforthilfe bekommen können. „Als Hauseigentümer mussten wir ja erstmal in Vorleistung gehen, Leihgeräte und Material finanzieren und Anzahlungen leisten. Da hat die IGBCE geholfen, wie man die Gewerkschaft kennt“, berichtet Jochen Franz. 

Es wird noch lange dauern, bis im Ort alle Schäden beseitigt sind, fürchtet er: Eine Straße ist immer noch gesperrt, die Sanitäranlagen auf den Sportplätzen auch. Doch zum Jahrestag der Flut werden die Nachbarn erstmal ein Fest feiern. „Durch das Dilemma haben wir neue Freunde gefunden“, berichtet Jochen Franz. Seine neu zugezogenen Nachbarn haben gleich ihre Hilfe angeboten, für die Familie gekocht und Wäsche gewaschen. „Ohne die Flut wären wir nie so eng in Kontakt gekommen.“  

Vorher-/Nachher-Bilder