Dass sich die Industrie ist im Wandel befindet, dürfte mittlerweile allen klar sein. Umweltschutz und die Minderung von Treibhausgasen wird erhebliche Auswirkungen auf die industrielle Wertschöpfung in Deutschland haben.
Der Kurs für die IG BCE ist längst abgesteckt: Industrie ist nicht das Problem, wenn es um Klimafragen geht, sondern muss von Politik und Gesellschaft als Teil der Lösung anerkannt werden. »Wir müssen dafür sorgen, dass unser Land ein starkes Industrieland bleibt. Dafür brauchen wir optimale Rahmenbedingungen – zum Beispiel auch in der Grundstoffchemie: Hier darf Politik nicht nur die Gefahren von Chemikalien sehen, sondern sollte auch die Chancen erkennen«, sagt Frank Löllgen, Landesbezirksleiter Nordrhein.
Doch wie steht es eigentlich politisch um die Kernfragen der Industrie- und Umweltpolitik? Darüber hat sich der Landesbezirksleiter mit Bundesumweltministerin Svenja Schulze unterhalten (Foto). Die Diskussionsrunde fand digital statt. Über die Chatfunktion hatten die Teilnehmer*innen die Möglichkeit, Fragen zu stellen und Anregungen einzubringen. Etwa Fragen zur Wasserstoffstrategie der Bundesregierung, zu den Auswirkungen der Chemikalienstrategie der EU auf die Grundstoffchemie, welche Programme und Angebote das Bundesumweltministerium für Unternehmen bietet und wie es gelingen soll, Umwelt- und Beschäftigungsschutz zusammen zu bringen.
»Klimaschutz geht nur, wenn er sozial gerecht gestaltet wird. Auch für das Klima ist nichts gewonnen, wenn die Produktion einfach in andere Länder verlegt wird. Damit ist niemandem geholfen«, sagte Svenja Schulze. Bei all dem gehe es aber auch darum, die Sorgen und Interessen der betroffenen Beschäftigten nicht zu verdrängen. »Auch wenn Ängste natürlich immer eine Rolle spielen, sehe ich bei den Beschäftigten aus den betroffenen Bereichen, dass die Bereitschaft für die Transformation extrem hoch ist«, sagte die Umweltministerin.
Auch für Frank Löllgen fehle es in der aktuellen Debatte an konkreten und sozialegerechten Lösungen. »Unsere Kolleginnen und Kollegen in den Betrieben gestalten Veränderungen aktiv mit. Sie erwarten klare Rahmenbedingungen und Verlässlichkeit.« Abhilfe könnten laut Löllgen kleinere Zwischenziele schaffen, die einfach nachvollziehbar sind und auch bleiben. »Stück für Stück am großen Ganzen arbeiten und dafür sorgen, dass unsere Industrie nicht abwandert.« Zum Thema Wasserstoff sagte Schulze, dass »Wasserstoff in vielen Bereichen unabdingbar sein wird, um die C02-Emission auf null zu senken. Dafür bedarf es nicht nur grundsätzlich mehr Wasserstoff, sondern auch die entsprechende Infrastruktur.« Sie machte deutlich, dass das Ganze ein echtes Mammut-Projekt sei und jetzt unsere ganze Aufmerksamkeit bedürfe.