Die Klimaschutzziele von Europäischer Union, Bundesregierung und dem Land Niedersachsen sind ehrgeizig formuliert. Doch bei der Umsetzung stoßen niedersächsische Planer*innen von Windkraftanlagen auf vielfältige Hürden.
„Fehlendes Flächenpotenzial, der eingeschränkte Zugang zu geeigneten Waldflächen und Regionale Raumordnungsprogramme, die sich als nicht rechtssicher erweisen, unterlaufen die Energiewende“, kritisieren IGBCE, die Unternehmerverbände Niedersachsen, der Waldbesitzerverband Niedersachsen, der Windstromerzeugers Alterric sowie der Landesverband Erneuerbare Energien Niedersachsen/Bremen auf einer gemeinsamen Pressekonferenz am 01.03.2022.
Insbesondere die fehlende Rechtssicherheit führe dazu, dass bereits genehmigte Raumordnungsprogramme im Nachhinein per Gerichtsurteil gekippt werden. Vor dem Hintergrund der Ukraine-Krise befürchteten die Teilnehmenden der Pressekonferenz zudem eine Verknappung der Energieversorgung und einen Anstieg der Energiepreise. Vor den Folgen für die IGBCE-Branchen warnt Petra Adolph. „Gefährdet sind aus unserer Sicht aktuell insbesondere mittelständische Unternehmen, die Energie nicht rechtzeitig und langfristig genug eingekauft haben oder das Insolvenz- bzw. Lieferrisiko ihrer Energieversorger unterschätzt haben“, so die stellvertretende Landesbezirksleiterin. Im Vergleich zur allgemeinen Industrie haben die IGBCE-Branchen einen bis zu sechsfach höheren Energiebedarf pro Beschäftigten. „Deshalb ist unsere Sensibilität für eine sichere Energieversorgung zu wettbewerbsfähigen Preisen besonders hoch“, stellt Petra Adolph fest.
Einigkeit besteht darüber, dass Niedersachsen bisher ungenutzte Energiepotentiale habe. So stehen in den Wäldern des Bundeslands zurzeit lediglich sechs Windkraftanlagen und damit weniger als ein Promille aller Anlagen im Land. Rund 40.000 Hektar stark geschädigte Waldfläche bleiben für die Errichtung von Windenergieanlagen ungenutzt.