Equal Care Day

Mehr Anerkennung für Frauen

Wer erklärt einem Kind die Welt? Wer antwortet auf all seine Fragen? Wer kümmert sich um das Kind, wenn es krank ist? Wer versorgt und verpflegt es am Abend? Wer kümmert sich um den Haushalt? Wer schaut nach den Großeltern? Wer fährt mit Oma zum Arzt?

Frau mit Tochter
Foto: © colourbox/Pressmaster

In den meisten Fällen werden Frauen diese Frage mit einem „Ich natürlich!“ beantworten. 80 Prozent der Fürsorgearbeit leisten aktuell Frauen – Männer hingegen nur 20 Prozent. Das kann auf keinen Fall so bleiben. Aus diesem Grund wird der Equal Care Day in Schaltjahren symbolisch am 29. Februar begangen, üblich ist sonst der 1. März eines jeden Jahres. 

Die Fürsorgearbeit ist eine immens wichtige, aber überwiegend „unsichtbare“ gesellschaftliche Arbeit. Sie wird kaum wahrgenommen und gern übersehen, so wie der Schalttag, der am 29. Februar regelmäßig übergangen wird.

Care bedeutet weit mehr als „nur“ Pflege

Der Begriff „Care“ bedeutet nicht nur die Pflege von Kindern, von Hilfsbedürftigen oder Älteren. Es geht auch um Tätigkeiten wie Putzen, Kochen und Erziehung. Fürsorgearbeit findet in sehr vielen Bereichen unseres täglichen sozialen und gesellschaftlichen Lebens statt. Ohne dieses Engagement würde unsere Gesellschaft nicht funktionieren. 

Zahlreiche Studien belegen, dass diese Aufgaben überwiegend von Frauen wahrgenommen werden. Parallel zu einer Berufstätigkeit, aber auch nach der Unterbrechung oder Aufgabe der eigenen Erwerbstätigkeit. So ist Vollzeitbeschäftigung unter Müttern eher eine Ausnahme, während Väter überwiegend in Vollzeit beschäftigt sind. 

Das hat weitreichende Folgen für Frauen. Zum einen wirkt sich diese Entwicklung auf das Einkommen und die beruflichen Entwicklungschancen aus und zum anderen zeigen sich die negativen Auswirkungen bei der Alterssicherung.

Fürsorge- und Erwerbsarbeit partnerschaftlich gestalten

Erwerbs- und Fürsorgearbeit müssen partnerschaftlich gestaltet werden. Dafür müssen entsprechende Rahmenbedingungen geschaffen werden. Ein großes Thema ist hierbei die Arbeitszeit. Durch unsere Tarifverträge gestalten wir Arbeit sozialverträglich und ermöglichen, dass Partnerschaftlichkeit gelebt werden kann. Dafür braucht es auch den Ausbau von Betreuungsangeboten entsprechend des Bedarfes.

Liebe Kolleginnen und Kollegen, lasst uns gemeinsam einen Rahmen schaffen, der es ermöglicht, dass Partnerschaftlichkeit gelebt und Fürsorgearbeit und Erwerbsarbeit nach den Lebenswünschen einer Jeden und eines Jeden gestaltet werden kann. Wir sind dazu bereit und werden unter anderem auch auf unserem 6. Frauentag im Juni darüber diskutieren.