Fahnen, Plakate und viel Lärm: In der Dresdner Innenstadt haben heute auf einer Tarifkundgebung über 100 Beschäftigte der ostdeutschen Energiewirtschaft ihrem Ärger über das Verhalten der Arbeitgeber Luft gemacht. In vielen Betrieben der Branche stellten die Beschäftigten weitere Aktionen auf die Beine.
Direkt vor der zweiten Verhandlungsrunde wollten ver.di und die IG BCE so Bewegung in die stockenden Verhandlungen bringen und den Druck auf den Arbeitgeberverband energie- und versorgungswirtschaftlicher Unternehmen e.V. (AVEU) erhöhen. Die beiden Gewerkschaften verhandeln gemeinsam für etwa 30.000 Beschäftigte.
Im Vorfeld der Kundgebung hatte zusätzlich ein Gespräch zwischen der Verhandlungskommission und dem sächsischen Wirtschaftsminister Martin Dulig stattgefunden. Neben Markus Schlimbach, dem DGB-Bezirksvorsitzenden Sachsen, sprachen die beiden Verhandlungsführer Stefan Najda (ver.di) und Holger Nieden (IG BCE) zu den Teilnehmenden.
„Gerade in den letzten Monaten haben die Kolleginnen und Kollegen die Sicherheit der Versorgung trotz aller Pandemieschwierigkeiten aufrechterhalten“, so Najda. Das Angebot der Arbeitgeber kritisiert er als respektlos. „Die Belastungen und die Leistung der Arbeitnehmer werden mit solchen Angeboten in keiner Weise honoriert“, ergänzt Nieden. Die Beschäftigten verdienten eine ordentliche Vergütungserhöhung. „Unsere Forderung ist wirtschaftlich möglich.“
Verhandelt wird für die Tarifgruppe Energie/Versorgung/Umwelt. Zu dieser gehören 100 Mitgliedsunternehmen in Ostdeutschland, vor allem aus den Bereichen Strom, Gas, Fernwärme, Abwasser und Brennstoffe. Dazu zählen unter anderem die Stadtwerke Leipzig, die Thüringer Energie AG, die ENSO Energie Sachsen Ost AG, die Stadtwerke Weimar, die Stadtwerke Lutherstadt Wittenberg, die VNG-Verbundnetz Gas AG und die Energie und Wasser Potsdam GmbH.