Tarifrunde Leder

Kick-off-Tarifaktion beim Branchenführer

IGBCE-Bezirk Augsburg eröffnet Tarifrunde 2022 bei Britax Römer in Leipheim.

Symbolbild Kindersitz
Foto: © iStockphoto/South_Agency

Premiere beim Kindersitzhersteller Britax Römer: Noch vor dem Start der Tarifverhandlungen in der Lederwaren-, Kunststoffwaren- und Kofferindustrie hat der IGBCE-Bezirk Augsburg am Mittwoch bei dem Marktführer von Produkten für Kindersicherheit eine Tarifaktion veranstaltet – die erste überhaupt bei dem zur Tarifgemeinschaft Lederwaren gehörenden Unternehmen.

Tarifsekretär Frieder Weißenborn und Gewerkschaftssekretär Tobias Schrall verteilten an die rund 500 Beschäftigten am Unternehmenshauptsitz in Leipheim Flugblätter mit den Tarifforderungen der IGBCE und standen ganztägig am Infostand in der Kantine zur Verfügung. Für die muttersprachliche Übersetzung der Flugblätter in mehreren Sprachen – unter anderem in Englisch und Rumänisch – hatte die IGBCE gesorgt. Das kam in der Belegschaft sehr positiv an.

„Das Interesse der Mitarbeiter an der Aktion war super. Wir wollen keine zweigeteilte Belegschaft mit extremen Einkommensunterschieden“, sagte Tobias Schrall nach der gelungenen Verteilaktion. Rund die Hälfte der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sind außertariflich Beschäftigte (AT). Tarifsekretär Frieder Weißenborn ergänzte: „Britax muss endlich Farbe bekennen für das Einkommen aller Beschäftigten. Sie stellen Top-Produkte her, bewegen sich aber trotzdem im Keller der Einkommensverteilung. Das muss endlich der Vergangenheit angehören, definitiv.“

Tarifaktion bei Britax-Römer

Die IGBCE fordert für die bundesweit rund 6.000 Beschäftigten der Branche:

  • eine Tariferhöhung, die vor dem Hintergrund extrem gestiegener Lebenshaltungskosten die Kaufkraft der Beschäftigten sicherstellt und die Inflationsrate ausgleicht.
  • attraktive Entgeltsätze in den unteren Entgeltgruppen durch die überproportionale Erhöhung in den Entgeltgruppen 1 bis 4.
  • die Ausgestaltung einer weiteren Stufe in der Entgeltgruppe 4.
  • die Erhöhung der Auszubildendenvergütungen um 100 Euro pro Monat, um die Chancengleichheit auf dem Ausbildungsmarkt weiter zu sichern.
  • eine einheitliche Gestaltung der Nachtschichtzuschläge (steuerbefreit), um die Bereitschaft zur Schichtarbeit zukünftig zu gewährleisten.

Die erste Verhandlungsrunde mit dem Bundesverband der Schuh- und Lederwarenindustrie findet am 23. März statt.

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